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Jäger sorgen sich um Fauna und Flora

Hegering pflanzt 600 Setzlinge in Belke-Steinbeck

Von Maren Waltemode
(Text und Fotos)
Belke-Steinbeck (EA). Ausgerüstet mit Spaten und etwa 600 Setzlingen haben sich elf Mitglieder des Hegering Enger am Samstagmorgen auf den Weg ins Herringhauser Holz gemacht. Auf einer Fläche von einem halben Hektar pflanzten die Jäger Buschwerk an, um Tieren und Pflanzen einen Unterschlupf zu bieten.

Die so genannte Hegebuschaktion soll vor allem dem Naturschutz dienen. Seit 1975 kauft die Kreisjägerschaft Pflanzen und stellt sie Revierinhabern oder Pächtern zur Verfügung. In diesem Jahr wurde eine Fläche auf dem Grundeigentum der beiden Familien Henning und Schaffrin in Belke-Steinbeck bepflanzt. »Wir wollten etwas für den Naturschutz tun, die Hecken und Büsche werden bald Unterschlupf für Tiere und Pflanzen bieten«, erklärt Andreas Schaffrin. Acht Reihen wurden parallel zur Ostumgehung bepflanzt, vier weitere Reihen enstanden entlang der Straße »Wulferkamp«.
Sanddorn, Schwarzdorn, Hartriegel, Haselnuss, Schlehen, Heckenrosen, Wildkirschen, Wildbirnen, Pflaumen und Zwetschgen haben die fleißigen Helfer gepflanzt. Die Setzlinge finanziert die Kreisjägerschaft aus Beitragsgeldern und aus Spenden. »Die Hegebuschaktion hat nicht nur mit Jagdinteresse, sondern vor allem mit Naturschutz zu tun«, betonte Karl-Heinz Dammeyer, Vorsitzender des Engeraner Hegering. »Angewandter Naturschutz« ist das erklärte Ziel der Jäger. Mit der Biotopverbesserung durch die Pflanzen sollen neue Lebensräume für Hasen, Rebhühner, Singvögel, Lurche und andere heimische Tierarten geschaffen werden.
Im vergangenen Jahr bepflanzten die Jäger eine Fläche in Herringhausen, vor drei Jahren war ein Gebiet an der Nordhofstraße in Dreyen an der Reihe. Hegebuschaktion finden im gesamten Kreisgebiet statt. »Die Bepflanzungen werden immer mit dem Grundeigentümer abgestimmt. Manchmal bieten Besitzer uns Flächen an, manchmal gehen wir als Jäger auf die Eigentümer zu«, erläuterte Dammeyer. Oft stellen Bauern Flächen zur Verfügung, die landwirtschaftlich nicht optimal genutzt werden können, da sie beispielsweise zu feucht oder zu schattig sind. Auch seien manche Wiesen oder Feldabschnitte zu klein, um sie mit den immer größer werdenden landwirtschaftlichen Maschinen zu befahren, ergänzte Reinhold Ebmeier vom Hegering Kirchlengern.
Insgesamt werden nach Angaben des Landesjagdverbands Nordrhein-Westfalen jährlich etwa 70 000 biotopverbessernde Maßnahmen in Deutschland durchgeführt.

Artikel vom 19.03.2007