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Raben verursachen große Schäden

Hegering Versmold befürwortet eine Verlängerung der Abschusszeiten

Versmold (ja). Nicht nur der Spaß an der Jagd, sondern vor allem deren Nutzen für die Natur und der Umwelt ist es, was die engagierten Jäger jedes Jahr in ihre Reviere treibt. Dass ihnen aber durch strenge Reglementierungen und unverständliche Mitbürger das Jagen erschwert wird, wird vom Hegering Versmold bedauert.

Bei ihrer Versammlung am Mittwoch wurden deshalb die zahlreichen neuen Gesetze diskutiert, sowie Vorschläge für ein erfolgreiches Bekämpfen der Schädlinge gemacht. Hauptverursacher aller Schäden in Wald und Flur sind dabei Rabenvögel, die zu allen Jahreszeiten erhebliche Schäden anrichten. Vorsitzender Werner Franz machte in seinem Bericht des Hegerings auf diese Problematik aufmerksam und appellierte: »Wir müssen was gegen die ausufernde Population der Rabenvögel tun!« Diese Ansicht teilte auch Wilhelm Hüppe von der Kreisjägerschaft, der betonte, dass Rabenvögel im ganzen Kreis Gütersloh ein erhebliches Problem seien.
Eine kleine Verbesserung wollen die Jäger durch eine Verlängerung der Schießzeit herbeiführen. Eine Verlängerung erhofft sich der Hegering auch für die Schießzeiten von Gänsen, die als zu kurz bemängelt werden im Anbetracht der Schäden, die die Gänse verursachen. Eine Verlängerung der Jagdzeiten würde das biologische Gleichgewicht aber nicht stören. Bezüglich des Jagdrechts machte Werner Franz aber noch einmal darauf aufmerksam, dass das Schießen von freifliegenden Brief- sowie Wildtauben verboten ist. Die Vogelschutzrichtlinien der EU erschweren den Jägern in Deutschland die freie Arbeit, allerdings betonte Franz, dass »wir dankbar sein sollen für das, was erreicht wurde. Nutzen Sie es, denn das Privileg darf uns nicht genommen werden«.
Auf ein positives Entgegenkommen seitens der Regierung hofft auch der Hegering, dass die Jagdsteuer wie versprochen noch in dieser Legislaturperiode abgeschafft werden soll. Insgesamt sei der Vorstand des Hegerings Versmold sehr erfreut darüber, dass auch das vergangene Jahr ohne nennenswerte Störungen verlaufen sei, dafür aber um so erfolgreicher. »Wir haben eine erstaunliche Strecke erreicht, für so eine kleine Stadt wie Versmold«. Die Versmolder Jäger erlegten im vergangenen Jahr 534 Feldhasen, 23 Wildkaninchen, 21 Steinmarder, 686 Fasane, 52 Kanadagänse, 1246 Tauben sowie zahlreiche andere Arten. 38 Füchse wurden im Raum Versmold erlegt, wobei diese als häufig vorkommender Schädling laut Franz »besonders kurz gehalten werden müssen«. Eine Bilanz zeigt, dass dies in den letzten Jahren erfolgreich geschah.
Wilhelm Hüppe machte in seinem Bericht der Kreisgruppe aufmerksam, dass die Jäger sich vor allem um eine intakte Flora und Fauna in dem 44 Hektar großen Jagdrevieren des Kreises Gütersloh bemühen. »Wir wollen ein Gleichgewicht in der Natur wiederherstellen, und tun was wir können, um diese Balance aufrecht zu erhalten«. Als Beispiel nennt er die Rebhühner, die aufgrund ihrer starken Dezimierung in den letzten Jahren bis auf weiteres nicht mehr gejagt werden.
An diesem Abend hatte der Hegering zudem noch Dr. Knut Jerzembeck eingeladen, der zum Thema »Zecken, Fuchsbandwurm und andere Infektionsmöglichkeiten« referierte und hilfreiche Tipps gab, wie sich Mensch und Tier vor einer möglichen Infektion schützen können. Ist es dafür bereits zu spät, empfiehlt der Mediziner eine fachgerechte Entfernung von Zecken, um gravierende Krankheiten wie der Borreliose oder FSME zu verhindern. Eine Zeckenimpfung biete hier zwar oberflächlich Schutz, sei aber eher als Reiseimpfung gedacht. Der Fuchsbandwurm war vor allen in Süddeutschland vertreten, greift aber nun weiter auf die restlichen Bundesländer über.

Artikel vom 16.03.2007