16.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Zukunft beginnt heute

Stadt lädt zur Diskussion über den demografischen Wandel ein

Von Maren Waltemode
Enger (EA). Die Menschen werden immer älter und die Geburtenrate ist niedrig. Der demografische Wandel stellt auch die Kommunen vor neue Herausforderungen. Eine Podiumsdiskussion soll jetzt den Austausch über das Zukunftsthema in Enger anregen.

In 13 Jahren wird das Durchschnittsalter in Enger etwa bei 45 Jahren liegen. Fünf Jahre älter als im Jahr 2003. Der Anteil der 18-Jährigen sinkt dagegen um etwa fünf Prozentpunkte. Das sind Zahlen, die aus einer Untersuchung der Gütersloher Bertelsmann Stiftung hervorgehen.
»Auch eine Kommune muss Perspektiven entwickeln, um die kommunale Struktur dem Wandel anzupassen«, erklärt Ulrike Harder-Möller, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Enger, die Motivation für die Podiumsdiskussion. Was passiert mit den Schulen und Kindergärten, wenn es keine Kinder mehr gibt? Wie können die zunehmend älter werdenden Menschen versorgt werden und von wem? Am kommenden Donnerstag, 22. März, sind Interessierte um 19 Uhr ins Gemeindehaus Enger-Mitte eingeladen, um sich unter anderem über diese Fragen auszutauschen. »Gemeinsam statt einsam - die Stadt der Zukunft«, heißt das Motto. »Es wäre schön, wenn sowohl ältere als auch jüngere Menschen an der Diskussion teilnehmen«, sagt Ralf Horstmeier von der Pflegeberatung der Stadt, der das Projekt zusammen mit Ulrike Harder-Möller organisiert.
Ziel sei, sagen die Veranstalter, den Bürgern in Enger ein möglichst optimales Lebensumfeld zu bieten. »Die Stadt muss zukunftsfähig bleiben«, betont Harder-Möller. Ebenso gehe es um eine geschlechtergerechte Entwicklung. So wird das Thema Familie und Erwerbsarbeit neben anderen Aspekten diskutiert. Sechs Refenten sind nach Enger eingeladen. Neben Engeranern wie Günter Niermann vom Generationen Treff, der Studentin und zweifachen Mutter Andrea Engster und dem Engeraner Dirk Tacke, der als Stadtplaner in Bielefeld arbeitet, sind auch Nicht-Engeraner als Referenten vorgesehen. So wird Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler von der Fachhochschule Bielefeld wissenschaftlich mit dem Thema auseinandersetzen. Iris Wolter (Leiterin des Internationalen Bildungszentrums der Arbeiterwohlfahrt, die sich auf das Thema Migration spezialisiert hat, sowie Monika Vahle von der Kreisverwaltung Herford, die eine Pflegebedarfsplanung für den Kreis Herford zusammengestellt hat, ergänzen die Diskussionsrunde. Nicole Hille-Priebe wird die Veranstaltung moderieren. »Natürlich sind vor allem auch die Bürger eingeladen, sich zu beteiligen«, betont Ulrike Harder-Möller.
Einen Ansatzpunkt, auf die zunehmend älter werdende Bevölkerung zu reagieren, sieht Ralf Horstmeier bereits im Generationen-Treff verwirklicht. Das Angebot des Tanzcafés Vergiss-mein-nicht soll Demenzkranke fördern und ihre Stärken aktivieren.

Artikel vom 16.03.2007