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Gohfeld hat sein Hundertwasser-Haus

Erster Bauabschnitt zum Umbau des St.-Laurentius-Seniorenheims abgeschlossen

Von Per Lütje (Text und Fotos)
Löhne-Gohfeld (LZ). Der Umbau des St.-Laurentius-Heims ist noch nicht einmal fertig, da hat es bereits seinen Spitznamen weg: Hundertwasserhaus. Doch die farbenfrohe Fassade alleine hat beileibe keine 8,5 Millionen Euro Sanierungs- und Umbaukosten verschlungen. Das meiste passierte im Gebäudeinneren.

Gestern wurde der erste Bauabschnitt offiziell abgeschlossen. »Viele der Bewohner können es kaum erwarten, wieder nach Hause zu kommen. Nicht wenige haben sogar verfolgt, wie die Bauarbeiten vorangehen«, sagt Heimleiter Alexander Thiele. Denn während manche Bewohner während der gesamten Umbauphase in der Einrichtung an der Nordbahnstraße geblieben sind, wurde ein Großteil der Senioren in das Haus Berolina umquartiert. »72 Menschen sind immer noch dort«, sagt Thiele. Doch spätestens im September, wenn alle Arbeiten beendet sind, werden auch sie -Ê18 Monate nach ihrem Auszug - in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren. Dann wird das Haus Berolina auch wieder seine Lizenz als Seniorenheim verlieren, die nur unter strengen Auflagen ausgestellt worden war.
Allerdings werden viele der insgesamt 130 Bewohner, deren Durchschnittsalter bei 84,5 Jahren liegt, ihr altes Zuhause mit neuen Augen sehen. »Vieles entsprach nicht mehr dem Bedarf einer modernen Altenpflege«, sagt Klaus Heckmann. Er ist Geschäftsführer des Trägervereins, den Caritas Wohn- und Werkstätten im Erzbistum Paderborn. Die Zeit des 70er-Jahre-Betonplattenbaus war lange vorbei. »In den vergangenen Wochen sind 57 Bewohner mit ihrem gesamten Hausstand aus dem Altbau und dem angemieteten Teil des Berolina-Gästehauses in die neuen und großzügigen Einzelzimmer umgezogen«, sagt Heckmann.
Ebenso wie der Plattenbau-Charme gehören im katholischen Seniorenheim auch Doppelzimmer der Vergangenheit an. Statt 160 Plätze verfügt die Einrichtung nach Abschluss des Umbaus über 154 Plätze in ebenso vielen Einzelzimmern. »Dies war möglich, da wir das dreistöckige Gebäude um eine Etage aufgestockt haben. Dadurch haben wir 27 Zimmer gewonnen«, sagt Thiele. »Und mit wunderschöner Aussicht«, ergänzt Klaus Heckmann. »Vielen Bewohnern ist Intimsphäre sehr wichtig. Doppelzimmer passen nicht mehr in die heutige Zeit.«
Für die Architektur des Seniorenheims zeichnete der Dortmunder Horst Stahlberg verantwortlich. »Als Spezialist für Altenheimsanierungen sind wir mit dem Projekt mehr als zufrieden. Der zweite und letzte Bauabschnitt hat bereits vor zwei Wochen begonnen.« Im September stünden dann den Bewohnern des Hauses 154 Einzelzimmer mit eigenem Badezimmer, verschiedene Gruppenräumen und Wohnküchen, ein Restaurant sowie eine neu renovierte Markuskapelle zur Verfügung.
Ende des Monats sind weitere 17 Einzelzimmer bezugsfertig. »Wir bieten dann erstmals Probewohnen an. Die Verträge können individuell abgeschlossen werden«, sagt Heimleiter Alexander Thiele. Und auch Bewerbungen von Mitarbeitern sind willkommen. Geschäftsführer Klaus Heckmann: »In Kürze können wir auch wieder neue Beschäftigte in allen Bereichen einstellen. Es wäre schön, wenn wir schon bald sagen können, dass sich im frisch renovierten Seniorencentrum St. Laurentius 120 motivierte Menschen auf eine neue Ära in der Geschichte des Hauses freuen.«

Artikel vom 15.03.2007