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Josef Hanschmidt (57) legte in den vergangenen Wochen mit Erfolg die Prüfung zum Heilpraktiker ab. Um den beruflichen Neuaufbruch abzuschließen, musste er viel lernen. Foto: Langer

Leben mit 57 Jahren umkrempeln

Josef Hanschmidt wagt Neuanfang - eigene Praxis nicht ausgeschlossen

Delbrück (al). Bis vor fünf Jahren war Josef Hanschmidt als Berater in der »IT-Branche« erfolgreich tätig. »Als mein Arbeitgeber mir die Chance eröffnete, in die Selbstständigkeit zu wechseln, war ich 52 Jahre alt. Ich stellte mir ernsthaft die Frage, ob dies im alten Geschäftsbereich geschehen sollte oder in einem ganz neuen Berufsfeld«, erinnert sich der Delbrücker. Josef Hanschmidt wagte den Schritt einer kompletten Neuorientierung und begann eine Ausbildung als Heilpraktiker.

Er entschied sich für eine Ausbildung an der Heilpraktikerschule der Volkshochschule Rheda-Wiedenbrück. Nach zweijähriger Grundausbildung vertiefte Josef Hanschmidt einige Schwerpunkte und absolvierte jetzt die Prüfung erfolgreich. »Das Durchschnittsalter in den Kursen liegt bei etwa 35 Jahren. Männer sind bei der Ausbildung zum Heilpraktiker eher selten. Außerdem liegen die Durchfallquoten mit über 75 Prozent sehr hoch«, fühlt sich Josef Hanschmidt als echte Rarität.
Zum Berufsfeld »Gesundheit« gab es im Leben von Josef Hanschmidt zahlreiche Verknüpfungspunkte. Ehefrau Rosi bietet seit vielen Jahren Kurse zur Geburtsvorbereitung und Rückbildungsgymnastik an. In der Zeit der beruflichen Neuorientierung erlitt Rosi Hanschmidt einen schweren Unfall und war wochenlang auf Gehhilfen angewiesen. »Zu dieser Zeit durchliefen wir eine Ausbildung zum Medizinprodukteberater für pulsierende Magnetfelder. Außerdem hatte unsere Tochter seinerzeit gerade ihr Medizinstudium abgeschlossen«, erzählt Josef Hanschmidt. In vielen Diskussionen mit Tochter Annika stellte Josef Hanschmidt fest, dass ihm die Behandlung von Symptomen nicht genug ist: »Ziel muss es sein, die Ursache zu finden und diese zu behandeln.« Dazu sei eine ausführliche Diagnose notwendig, die den Patienten ganzheitlich erfasst. »Unsere Schulmedizin«, sagt der frisch gebackene Heilpraktiker, »hat mit ihrem hohen Standard absolut ihre Berechtigung. Ich sehe allerdings ganzheitliche Naturheilverfahren als eine sinnvolle und eigenverantwortliche Ergänzung.«
Nach Abschluss der Ausbildung wird Josef Hanschmidt drei Bereiche vertiefen: Homöopathie und Bio-Resonanz-Therapie, Gesundheitsstatusbestimmung auf der Basis der Dunkelfeldmikroskopie sowie das Lösen von Blockaden mittels körperorientiertem Bewusstseinstraining.
Für Hanschmidt steht das Arbeiten mit den Menschen im Vordergrund: »Man muss zuhören können und den Patienten verantwortlich mit in die Therapie einbinden.« Um sein Wissen zu vertiefen, möchte Josef Hanschmidt seine Schwerpunkte im Rahmen einer Hospitanz in einer Heilpraxis weiterentwickeln. Anschließend ist es für den 57-Jährigen durchaus denkbar, eine eigene Praxis zu gründen.

Artikel vom 16.03.2007