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Naturkunde
statt Computer

Besucherandrang beim »Lammtag«

Kreis Lippe (SZ). Zeitweise war kein Durchkommen mehr. Unzählige Besucher aus nah und fern machten sich jetzt zum »Lammtag« der Biologischen Station Lippe nach Schieder-Schwalenberg auf. Dort bekamen die Gäste mehr als 100 Skudden-Lämmchen zu sehen.

Weiße, braune und schwarze Lämmer tobten zwischen ihren Müttern herum und zogen Jung und Alt in ihren Bann. Einige Lämmchen fanden auch einen Paten. Deren erste Handlung bestand darin, ihrem Patenkind einen Namen wie »Lotti« oder »Flöckchen« zu geben, bevor sie sich dann stolz mit dem neuen Schützling ablichten lassen konnten. »Die Spenden, die die Paten leisten, sind unverzichtbar, um mit dieser alten, nicht auf Ertrag gezüchteten Schafrasse die mageren, aber wunderschönen Naturschutzflächen in Lippe zu pflegen«, erklärte Stefanie Rzepka, Schäferin der Biologischen Station.
Zwar nicht lebendig, aber dennoch zum Anfassen waren die Tiere des Waldes, die von der Waldschule der Kreisjägerschaft Lippe präsentiert wurden. Rolf Brokmeier wusste viel Spannendes und Wissenswertes über die Tiere zu berichten.
Den Kindern wurde aber noch viel mehr in Form von Laubsägearbeiten, Filzen und Rätselspielen zum Thema Natur geboten. Die Erwachsenen konnten sich derweil beim Stöbern der angebotenen Produkte vergnügen und gemütlich Kaffee trinken.
Damit die Station künftig einfacher zu finden ist, wurde am Nachmittag die neue Fahne vor der Station zu Klängen von Jagdhornbläsern aus Horn-Bad Meinberg (Juliane Harmel, Tatjana Segger, Hans-Joachim Segger und Ernst Hünefeld) eingeweiht. Diese feierliche Handlung übernahmen Landrat Friedel Heuwinkel und Achim Bress, Vorstandsmitglied der Volksbank Ostlippe, sowie der Organisator der Aktion, Werner Maas von der ehrenamtlich aktiven Ornithologischen Arbeitsgruppe der Station.
»Die Aktion ist Symbol dafür, dass sich auch in finanziell schwierigen Zeiten viele in Lippe für die Station einsetzen und im wahrsten Sinne des Wortes Flagge zeigen«, sagte Landrat Friedel Heuwinkel.
»Nur durch diese vielfältig organisierte Unterstützung können wir existieren und erfolgreich viele Naturschutzflächen erhalten und nicht zuletzt durch Aktionen zum Naturverständnis der nachwachsenden Generation beitragen«, bedankte sich Dr. Ute Röder, Leiterin der Station. Und ergänzte: »Jeder dritte Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren hat einer neuesten Studie im Auftrag der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zufolge noch nie einen Schmetterling oder einen Käfer in der Hand gehabt. Diese Jugendlichen verbringen täglich bis zu vier Stunden in digitalen Fantasiewelten. Mehr als zwei Drittel der Jugendlichen besitzen bereits einen eigenen Fernseher oder Computer. Wissen um und Begeisterung für die Natur sind die Voraussetzungen für einen schonenden Umgang mit unserer Umwelt.«

Artikel vom 15.03.2007