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»Saat gelegt, die Früchte trägt«

Dr. Günther Claas ist seit gestern Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande

Harsewinkel (jaf). Das polierte Bundesverdienstkreuz am Bande blitzte gestern Abend im Rathaus am Revers von Dr. Günther Claas. Landrat Sven-Georg Adenauer verlieh dem Hauptgesellschafter der Firma Claas diese hohe Auszeichnung vor allem auf Grund seines großen Engagements auf nicht wirtschaftlichen Feldern, die der 75-Jährige gerne bestellt.

»Sie haben nicht allein Erntemaschinen hergestellt und vertrieben. Sie haben im wahrsten Sinne des Wortes im sozialen Bereich, in der Kommunalpolitik und in der Kultur "geackert". Sie haben eine Saat gelegt, die über die Jahre aufgegangen ist und vielfältige Früchte trägt«, fasste Landrat Adenauer die vielfältigen Aktivitäten des Unternehmers zusammen, bevor er ihm das Bundesverdienstkreuz ansteckte und den Dank der Bundesrepublik Deutschland und des Bundespräsidenten überbrachte. Auch die gut 100 anwesenden Gratulanten - darunter die Kinder des Geehrten, Dr. Helmut Claas und seine Tochter Cathrina Claas, Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide, Freunde, Nachbarn sowie Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Gesellschaft und Vereinen - wissen um die außergewöhnlichen Leistungen von Ingenieur und Firmenchef Dr. Günther Claas.
Nicht nur durch seine großzügige Spende in Höhe von 800 000 Euro für die Muhleisen-Orgel seiner Heimatpfarrgemeinde St. Paulus machte der 75-jährige Fabrikant von sich reden. Nein, der Harsewinkeler setzt sich für viele Bereiche des öffentlichen Lebens ein: Seit 1967 gehört Dr. Günther Claas, der von 1979 bis 1984 im Harsewinkeler Rat und von 1969 bis 1972 im Warendorfer Kreistag Politik »machte« und zu den Baumeistern des Kreises Gütersloh gehörte (Landrat Adenauer: »Dr. Günther Claas ist Kommunalpolitiker durch und durch«), dem DRK-Ortsverband Harsewinkel an. Von 1978 bis 1999 war er Vorsitzender - und bis heute trägt das Rote Kreuz die Claas'sche Handschrift.
In seiner Amtszeit bewegte der rührige Claas-Hauptgesellschafter viel, sehr viel: Unter anderem initiierte er den Bau von zwei DRK-Kindertagesstätten und des DRK-Zentrums am Dechant-Budde-Weg. Keine Frage, Claas, den Landrat Adenauer als einen »ganz Sozialen« bezeichnete, ist aufs Engste mit dem DRK verbunden. »Er fragt nicht: Was kann der Staat tun? Er handelt nach dem Leitsatz: Das Mögliche tun«, lobte der Landrat, während die Bürgermeisterin hervorhob: »Einsatz und Engagement im sozialen und gesellschaftlichen Bereich sind untrennbar mit dem Namen Claas verbunden«. Die DRKler dankten es ihm: Seit 2001 ist er das einzige Ehrenmitglied des Roten Kreuzes.
Kultur - auch das ist eines seiner vielen »Felder«. So unterstützt Dr. Günther Claas, der für seine ruhige und ausgleichende Art bekannt ist und als fairer und sachlicher Partner geschätzt wird, auch den Harsewinkeler Männerchor - und das schon seit mehr als 15 Jahren. Der 75-Jährige ist »Motor« und Sponsor von »KulturGut Arenshorst« im niedersächsischen Bohmte, das klassische und moderne musikalische Veranstaltungen im ländlichen Raum vorantreibt. Der Harsewinkeler erbte das Gut Arenshorst 1965 von seinem Vater - verbunden mit dem Patronat über die Evangelische Kirchengemeinde. Vertraglich verpflichtete er sich freiwillig, jährlich 25 Prozent der Pfarrstellenbesoldung zu tragen. Finanziell und durch persönlichen Einsatz unterstützt er die bauliche Unterhaltung der auf seinem Gut liegenden Kirche und deren Partnerschaftsprojekte in Südafrika und Indien.
Der Fabrikant fördert nicht zuletzt die »Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik im VDI«, die den Maschinenbau und die Landtechnik ganzheitlich betrachtet und Themen wie Ökologie und Ökonomie einbezieht.
»Dr. Claas, der seit Jahrzehnten als Unternehmerpersönlichkeit agiert, übernimmt auch vor Ort Verantwortung, setzt Dinge in Gang und setzt sich in herausragendem Maße für das Wohl der Allgemeinheit ein«, brachte es Sven-Georg Adenauer auf den Punkt. Unerwähnt blieb hingegen sein vielfältiges Wirken im Stillen.
Claas selbst, sichtlich gerührt, betonte: »Dort, wo Menschen Hilfe brauchen, möchte ich helfen. Soziale Aufgaben sind mir stets eine Herzensangelegenheit«.
Mehr als genug Gründe also, dem engagierten und zupackenden Harsewinkeler, dem Macher und Mäzen, das blitz-blanke Bundesverdienstkreuz ans Revers zu stecken und ihm für seinen großen Einsatz auf diese Weise zu danken.

Artikel vom 15.03.2007