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Gemeinsam mit ihrem Ehemann Johann Henkenjohann führt Gerda Henkenjohann den Familienbetrieb.

Produktion für
25 Millionen
Euro geplant

Mittelfristig 200 neue Jobs schaffen

Hövelhof (al). »Wenn alle Planungen so realisiert werden, wie sie im Augenblick angedacht sind, dann ist die Firma Heroal mit ihren beiden Standorten in Hövelhof der größte Arbeitgeber am Ort«, verkündete gestern Hövelhofs Bürgermeister Michael Berens beim Besuch der Aluminiumgesellschaft Hövelhof in der Industriestraße.

Die Aluminiumgesellschaft produziert mehr als 2500 verschiedene Aluminiumprofile - ausschließlich für die in Verl ansässige Muttergesellschaft Heroal.
Heroal-Geschäftsführer Klaus Braun bestätigte die Erweiterungspläne: »Sowohl in Verl als auch in Hövelhof sind wir an unsere Kapazitätsgrenzen angelagt. Im Jahr 2006 haben wir unsere Produktion um 30 Prozent steigern können. Ein solcher Kraftakt wäre an den jetzigen Standorten nicht noch einmal möglich.«
Im neuen Gewerbegebiet am Hallerbach wird die Firma Heroal ein rund sechs Hektar großes Areal erwerben und darauf Lagerkapazitäten schaffen, aber auch eine neue Produktionsstätte für etwa 25 Millionen Euro errichten.
»Mit dem neuen Standort werden wir neue Produktfelder erschließen, die derzeit noch in der Entwicklung sind. Mittelfristig beabsichtigen wir etwa 200 neue Arbeitsplätze zu schaffen«, nannte Geschäftsführer Klaus Braun die Rahmenbedingungen. Nach den Worten von Firmeninhaberin Gerda Henkenjohann war die räumliche Nähe zum jetzigen Standort in der Industriestraße ausschlaggebend für den Neubau in der Sennegemeinde.
Bürgermeister Berens sagte zu, dass die Erschließungsarbeiten am Hallerbach bis Ende März vergeben sein sollen und die Erschließung im Herbst abgeschlossen ist. Dann können, die Zustimmung des Hövelhofer Gemeinderates vorausgesetzt, die Bagger rollen.
Bei der Aluminiumgesellschaft in Hövelhof werden auf 65 000 Quadratmetern Fläche jährlich etwa 60 000 Kilometer Aluminiumstäbe für Rolläden produziert. »Würde man die Profile hintereinanderlegen, so würde das Band eineinhalb Mal um die Erde reichen«, verdeutlichte Geschäftsführer Klaus Braun. Außerdem werden Profile für Rolltore, Fenster, Türen, Fassaden oder Insektenschutz hergestellt. Dabei wird in Hövelhof ausschließlich für die Firma Heoral produziert. Die gesamte Verwaltung und Warenkommissionierung befindet sich in Verl.
Nach dem zweiten Weltkrieg gründete Johann Henkenjohann senior einen Holzverarbeitungsbetrieb, der Holzschuhe herstellte. In den 50er-Jahren entwickelte sich aus dem Familienbetrieb ein Möbelzulieferer, der beständig auch eigene Produkte entwickelte. So wurden Rolläden aus Holz gefertigt. »Da die Holzqualitäten sehr schwankend waren, suchte Johann Henkenjohann nach Alternativmaterialien. Versuche mit Kunststoff waren wenig erfolgreich, bis nach langwierigen Entwicklungsarbeiten am 26. Oktober 1966 der erste Meter Aluminiumrolladen vom Band lief«, erläuterte Klaus Braun die Anfänge in Verl. 1971 kam als zweites Standbein die Fertigung von Profilsystemen für Fenster und Türen hinzu. Auch hierfür wurden die notwendigen Maschinen in Eigenregie entwickelt. 1986 folgte mit der Errichtung einer Lackieranlage der Schritt nach Hövelhof. Im Jahr 2000 entstand in Hövelhof die dritte Lackieranlage. »Wir produzieren keine fertigen Fenster- oder Rollädenelemente, sondern sind ein reiner Systemhersteller, der mit eigenem Fuhrpark an Kunden in fast ganz Europa liefert«, so Braun. Wichtiger Vorteil gegenüber Mitbewerbern ist die mit zwei Wochen extrem kurze Lieferzeit und die hohe Qualität der Produkte. »Unsere Aluprofile werden mit einer selbstentwickelten Pulverbeschichtung und einer zusätzlichen Lackschicht versiegelt, die sehr witterungsbeständig. Dies ist weltweit einzigartig«, so Klaus Braun. Die Firma Heroal beschäftigt derzeit in Verl 300 und in Hövelhof 200 Mitarbeiter.

Artikel vom 14.03.2007