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Spontane
Szenen aus
dem Alltag

Theater mit Improvisation

Wehdem (miri). »5... 4... 3... 2... 1...und los«, so haben die Zuschauer die Auftritte der Improvisations-Theatergruppe »Knall auf Fall« auf der Bühne des Life House am Freitagabend eingezählt und auch sonst war die Kreativität des Publikums gefragt. Ob Gefühle, Farben oder andere Themen aus dem alltäglichen Leben - Die fünf Schauspieler waren auf die Ideen der Gäste angewiesen, denn darauf aufbauend entstehen immer wieder neue einzigartige Geschichten.

»Sie erleben heute einen Haufen von Welturaufführungen« erinnerte das Improvisationstalent Stefanie die gespannten Zuschauer an die Einmaligkeit dieses Theaterabends. Genau wie die Schauspieler sollte sich auch das Publikum aufwärmen. So wurde das Klatschen, Kopfschütteln und die Laola-Welle geübt und eine »Wellenbeauftragte« gesucht: »Martina, die Welle!«, lautete das Kommando und schon flogen die Arme in die Lüfte. Sowohl das Publikum, als auch die fünf Schauspieler Marvin, Stefan, Bertram, Moritz und Stefanie waren jetzt bereit für die Improvisationsspiele. Es konnte also endlich losgehen.
Anders als in der beliebten Impro-Sendung »Schillerstraße« mussten die Akteure ohne Kostüme und Requisiten auskommen, doch diese Tatsache machte das Programm nicht weniger interessant. Schon nach dem ersten Spiel war klar, dass dies ein lustiger Abend werden würde: Jeweils zwei der Schauspieler spielten ganz spontan Szenen aus dem Alltag. Rief dann einer der anderen »Freeze«, erstarrten die beiden Aktiven und ein Dritter übernahm die Haltung des einen, um die Szene weiter zu spielen. Die dabei entstandenen Geschichten, urkomisch und vor allem einmalig, entlockten wohl auch dem letzten Gast ein Lachen.
Weiter ging es mit einer Parodie von James Bond, Ausschnitten einer typischen TV-Werbesendung, einem Gewerkschaftssitzstreik und Szenen aus einer Auto-Werkstatt. Amüsant wurde es auch bei einem Rate-Impro-Spiel: Bertram verließ den Raum für kurze Zeit, in der sich die übrigen Spieler gemeinsam mit dem Publikum ein Thema und eine Rolle für ihren Kollegen überlegten. Wieder auf der Bühne musste Bertram erraten, welche Rolle er in der erdachten Geschichte spielt.
In einer ähnlichen Situation durfte auch Stefan später sein Impro-Talent beweisen: Als Erfinder musste er seine vom Publikum gewählte Erfindung, eine »Fettschleuder mit Pedalantrieb«, vorstellen, ohne dabei selbst zu wissen, was er erfunden hat. Besonders lustig dabei war die Tatsache, dass er nicht mit seinen eigenen Händen gestikulieren durfte, sondern Bertram jegliche Gesten mit seinen Armen übernahm. So gingen immer wieder nicht nur Lachsalven, sondern auch die La-Ola-Welle durch den Raum.
Nach etwa zwei Stunden, in denen eine Premiere die nächste jagte und sich die Schauspieler auf Expedition nach Bad Sülze machten, Bücher zum Thema »Mäuse und Männer« schrieben oder sich nur in Frageform unterhielten, beendete die Impro-Gruppe ihre Show.
Die Zuschauer bedankten sich für den gelungenen Abend voller Humor und Spontaneität mit tosendem Beifall und Zugabeforderungen. Diesem Wunsch kamen die fünf Künstler gerne nach und griffen geschickt viele der Themen des Abends erneut auf. Damit sorgten sie für einen runden Abschluss einer spaßigen interaktiven Theaterveranstaltung in Wehdem.
Die Gruppe aus Bielefeld stand bereits das zweite Mal auf der Bühne des Life House. Bei ihrem ersten Auftritt konnten sie das Publikum derart überzeugen, dass sich die Organisatoren des JFK Stemwede entschieden hatten, die Impro-Theatergruppe noch einmal einzuladen. Dass dies eine gute Entscheidung war, zeigte das »volle Haus« und die Begeisterung der Zuschauer. »Knall auf Fall« war sicherlich nicht das letzte Mal in Wehdem zu Gast.

Artikel vom 15.03.2007