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Rezept gegen Terminüberlappungen

Veranstaltungsplattform für Einzelhandel, Verbände und Vereine

Von Jan Hirscher (Text und Foto)
Löhne (LZ). »Die Vereine müssen über ihren eigenen Tellerrand schauen«, fordert Sylvia Brüggemann vom Stadtmarketing. Zuletzt sei es immer wieder zu Querelen gekommen, da es zwischen einzelnen Veranstaltungen Terminüberschneidungen gegeben habe. Bürgermeister Kurt Quernheim versuchte am Montag, Einzelhändler, Vereinsringe und Werbegemeinschaften an einen Tisch zu bringen, um in der Zukunft Termine besser zu koordinieren.

Zunächst herrschte jedoch Ernüchterung. Ungefähr 80 Einladungen verschickten Kurt Quernheim und seine Mitarbeiter. Nur die Hälfte der Betroffenen war gekommen. »Wir haben alle etwas mehr erwartet«, klagte der Bürgermeister. Er betonte, die Gemeinsamkeit müsse an erster Stelle stehen. Nur indem alle Löhner Stadtteile und Vereine zusammen arbeiten, könne sich Löhne als eine Einheit präsentieren.
Bereits vor zehn Jahren stellte eine Analyse im Auftrag des Stadtmarketings fest, Löhne sei eine Fünf-Sterne-Stadt. »Allerdings sind das fünf einzelne Sterne«, bemängelte Ursula Nolting aus der Stadtverwaltung. Das Stadtoberhaupt strebt deshalb die Gründung einer Koordinatorenplattform an. Unter einem gemeinsamen Dach soll mindestens einmal jährlich Absprache darüber getroffen werden, wann in welchen Ortsteil was geplant ist. So könne zum Beispiel ausgeschlossen werden, dass zwei ähnliche Konzerte in zwei Stadtteilen gleichzeitig stattfänden.
»Da ist dann jedoch Selbstdisziplin gefragt. Es kann sein, dass ein Verein auch mal auf den Lieblingstermin verzichten muss«, sagte Sylvia Brüggemann. Ein Vorschlag aus dem Plenum lautete, dass die Vereine ihre Termine an den Vereinsring melden könnten und deren Vertreter sich wiederum auf Stadtebene absprechen. »Dabei kann die Stadt durchaus als Koordinator wirken«, bot Kurt Quernheim an.
Eine erste Bewährungsprobe für die gemeinsame Koordination dürfte das 40-jährige Stadtjubiläum 2009 sein. Am Ende dieses Jahres soll die Rahmenplanung stehen. »Wir müssen uns einig werden, ob wir eine Festwoche, ein Wochenende oder verschiedene Angebote über das Jahr verteilt dem Jubiläum widmen«, regte Kurt Quernheim an.
Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war außerdem noch einmal das Konzept zur Belebung der Innenstadt, das Stadtplaner Wolfgang Helten präsentierte. Mittlerweile stünden sieben potenzielle Investoren in den Startlöchern. »Im Moment ist die Zeit sehr günstig. Ich bin optimistisch, dass die Belebung der Innenstadt gelingt«, erklärte der Bürgermeister.
Im Rahmen der mehr als zweistündigen Sitzung brachten die Geschäftsinhaber an der Lübbecker Straße auch ihren Unmut zur derzeitigen Regelung des Wochenmarktes zum Ausdruck. So würden den Geschäften an der Lübbecker Straße aufgrund der Sperrung der Friedrichstraße Kunden entzogen. Der Umsatz habe sich um bis zu 50 Prozent gesenkt, klagte ein Einzelhändler . Dieser Konflikt schwebte jedoch auch nach Beendigung der Sitzung im Raum.

Artikel vom 14.03.2007