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»Angriff auf die Oberliga«

SCH-Fußballer bauen Schulden ab und präsentieren ehrgeizigen Plan

Von Lars Krückemeyer
Herford (VZ). Die Fußballer des SC Herford stellen sich neu auf und haben gestern einen ehrgeizigen Fünf-Jahres-Plan präsentiert. Die wichtigste Nachricht dazu: die Abteilung hat in den vergangenen Monaten die finanziellen Verbindlichkeiten »weitgehend abgebaut«, so der langjährige Gönner Hans-Dieter Menke.

»Wir sind mit einer hohen fünfstellige Summe Zahlungsverpflichtungen und Kreditverbindlichkeiten nachgekommen. Jetzt wollen wir die sportliche Situation verbessern«, erklärte Menke.
Dazu sollen vor allem die beiden Ex-Profis Uwe Pallaks und Herbert Bittner maßgeblich beitragen, die früheren Herforder Zweitliga-Spieler sind ab sofort als sportliche Leiter für die Belange der ersten Mannschaft verantwortlich, Gerhard Weidenhammer übernimmt diesen Part bei die Reserve und Uwe Kaiser für den Juniorenbereich. »Wir wollen langfristig nach Bielefeld die zweite Geige in Ostwestfalen spielen. Man muss sich hohe Ziele setzen, sonst kann man nichts erreichen«, merkte Pallaks zu den Planungen für die nächsten fünf Jahre an. Diese sehen in der Saison 2007/08 den Aufstieg in die Landesliga, in der Saison 2008/09 einen einstelligen Tabellenplatz, in der Saison 2009/10 den Aufstieg in die Verbandsliga und in der Saison 2010/11 den »Angriff auf die Oberliga« vor. Wie Bittner ergänzte, spielt die Jugendarbeit dabei eine ganz wichtige Rolle »Wir wollen dem Nachwuchs beim SC Herford eine Heimat geben und mit der ersten Mannschaft eine Perspektive bieten. Es ist kaum zu glauben, wie viele Jugendspieler den Verein in den vergangenen Jahren verlassen haben und jetzt bei anderen Klubs in der ersten Mannschaft spielen!«
Kurzfristig geht es jedoch darum, den aktuellen Kader mit externen Neuzugängen zu verstärken, um in der nächsten Spielzeit in die Landesliga aufzusteigen. »Ich sage es ganz klar: das Werben um Spieler hat ab sofort begonnen. Wir suchen keine Mitläufer, sondern Verstärkungen«, ist Pallaks bereits aktiv, ließ aber keinen Zweifel daran, dass Trainer Markus Kleine-Tebbe der wichtigste Ansprechpartner ist. Dass die Führungscrew mit ihren ehrgeizigen Plänen auf Widerstand stoßen werde, sei ihm klar. »Wir denken aber bis zum Jahr 2011 und werden versuchen, die Dinge von Jahr zu Jahr zu verbessern.«
Pallaks habe den Niedergang des Sport-Clubs in den vergangenen Jahren aus der Distanz verfolgt und wolle nun mit dazu beitragen, das ramponierte Image zu verbessern. Dazu zählt er auch eine verbesserte und intensivierte Sponsorenbetreuung und trifft damit genau den Nerv von Hans-Dieter Menke. »Wir schaffen jetzt die Rahmenbedingungen, dass es wieder aufwärts geht. Aber die heimische Wirtschaft muss mitziehen«, so Menke. Erste Maßnahme ist die Gründung eines so genannten »Clubs 300«, in dem sich die Sponsoren vereinigen. »Diesen Leuten wollen wir etwas bieten und Anreize über den Fußball hinaus schaffen.«
Der neue Vorstand der SCH-Fußballer wird am Freitag, 30. März, bei der Jahreshauptversammlung (Beginn um 19.30 Uhr im »Pfennnigskrug«) gewählt. »Wir haben ein starkes Team von rund 16 Leuten zusammen und verteilen die Arbeit auf viele Schultern. Viele wollten uns ja nicht mehr sehen, aber Totgesagte leben länger«, meinte Menke kämpferisch.

Artikel vom 14.03.2007