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Schüler stoßen ins Horn

Bläserklasse an der Haupt- und Realschule Salzkotten

Von Marion Neesen
Salzkotten (WV). Jetzt stoßen die Schülerinnen und Schüler der Haupt- und Realschule Salzkotten ins Horn. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. In Zusammenarbeit mit der Stadt Salzkotten und vielen Sponsoren kann an den Schulen erstmals eine Bläserklasse eingerichtet werden. Ob Flöte oder Klarinette, Saxophon oder Tuba -Ɗzweimal in der Woche heißt es künftig tief Luft holen, jetzt wird Musik gemacht.

»An Gymnasien sind solche Bläserklassen längst etabliert«, so Andreas Schulte, der das Projekt leiten wird, »doch an Haupt- und Realschulen sind sie eher ungewöhnlich. Denn Bildung kostet natürlich auch Geld.«
Für rund 25 000 Euro müssen zunächst Instrumente angeschafft werden. »Wir werden alle typischen Blasinstrumente anbieten, sogar ein Waldhorn wird dabei sein«, so Andreas Schulte. Diese werden den Schülern zwei Jahre leihweise zur Verfügung gestellt. Die Bläserklasse erhält sowohl qualifizierten Intrumentalunterricht mit Aspekten der Bereiche Atemtechnik, Gruppenspiel und Rhythmik als auch einmal pro Woche Unterricht im Orchesterspiel. Dafür fallen monatliche Kosten von 35 Euro an. Gestartet werden soll im August, und die Resonanz ist schon jetzt groß. 16 spontane Interessenten gibt es bereits, während eines Elternabends am kommenden Dienstag sollen weitere hinzu kommen.
In Sachen Bläserklasse werden die beiden Salzkottener Schulen intensiv zusammenarbeiten. »Für eine Schule allein wäre es wohl zu schwierig, eine Instrumentalklasse zu stemmen«, so Andreas Schulte, und so biete die räumliche Nähe echte Vorteile. Gedacht ist die Klasse für Kinder der fünften und sechsten Klassen. Die Ausbildung wird so fundiert sein, dass die jungen Musiker später auch in einem Orchester oder einer Kapelle der Umgebung mitspielen können. »Motivation und Erfolg als Erlebnis in einem Orchester ist auch sozialer Erfolg; die Gemeinschaft wird durch ein gemeinsames Ziel sehr stark, das Lernklima positiv und erstaunlich aggressionsfrei. Teamfähigkeit wird als wichtigste Schlüsselfunktion spielerisch erworben«, so Andreas Schulte aus seiner Erfahrung. Einander Zuhören, Rücksichtnahme und sich gegenseitiges Unterstützen seien prägende Erfahrungen, die letztlich auch eine Form von Gewaltprävention darstellten.
Und so erhoffen sich alle Beteiligten künftig nicht nur schöne Töne, sondern auch ein gutes schulisches Klima.

Artikel vom 14.03.2007