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Schule wird zum Pflegeheim

Ehrgeiziges Projekt in Klosterbauerschaft geplant - 51 Einzelzimmer

Von Marold Osterkamp (Text) und Gerhard Gläsker (Fotos).
Kirchlengern-Klosterbauerschaft (BZ). Aus der Albert-Schweitzer-Schule soll ein Pflegeheim für Senioren werden. Wenn alles gut geht, entstehen dort 51 Einzelzimmer.

In der gemeinsamen Sitzung des Sozial- und Hauptausschusses stellten Projektentwickler, Architekt und Betreiber das Projekt vor, das inzwischen immer konkreter wird. Mit einem Investitionsvolumen von rund drei Millionen Euro ist dort, wo jetzt noch eine Schule ist, ein Pflegeheim geplant, das den Bewohnern bei ganztägiger Pflege möglichst viel Freiraum lassen will.
Für den Projektentwickler BuRG (Bundesverband zur Organisation von Ressourcen und Geschäftsbereichen) stellte Vorstandsvorsitzender Bernd Schröder das Konzept vor. BuRG, mit Sitz in Bad Salzuflen und bald Berlin, ist ein Verbund von 41 Partnern, ein Netzwerk, das sich um Entwicklung, Organisation und Finanzen eines Projekts kümmert. Überall in Deutschland wurden Hotels, Schulen oder auch Senioreneinrichtungen realisiert.
In Klosterbauerschaft soll ein Pflegeheim mit 51 Einzelzimmern entstehen. Das sei ein Projekt für die Zukunft. Ursprüngliche Pläne, dort behindertengerechte Wohnungen für Senioren entstehen zu lassen, wurden fallen gelassen, weil sich das Objekt dafür nicht eigne. Die alte Schule soll zunächst total entkernt werden und das Pflegeheim auf einem Areal von rund 5 600 Quadratmetern entstehen. Das Begegnungszentrum dort bleibt erhalten, auch die Turnhalle steht dem Sport weiterhin zur Verfügung. Die Begegnungsstätte ist ein Teil des Konzepts, das auf Offenheit setzt. Eine Integration ist beabsichtigt. »Ein Glücksfall«, nennt Michael Brauns, Geschäftsführer des wahrscheinlichen Betreibers, die Nähe der Begegnungsstätte. Über einen Pachtvertrag, der zunächst in der Regel zwischen 15 und 20 Jahre laufen soll, bindet sich der Betreiber an das Haus. BuRG wählte ein Unternehmen aus Minden, das dort schon zwei Pflegeeinrichtungen unterhält und seit rund 25 Jahren am Markt ist. Geschäftsführer Michael Brauns stellte die Mindener Häuser Stiftstraße und Weingarten vor. »Das Ziel unseres Wirkens ist die Schaffung eines "Zuhauses" für ältere Menschen«, heißt es in der Unternehmensphilosophie.
Brauns lud die Kommunalpolitiker ein, sich in Minden zu informieren, auch individuell und unangemeldet. »Wir sind ein offenes Haus und haben einen guten Namen in Minden.« Wichtig sei der Gesellschaft auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Nur so könne die Betreuung optimal sein. Immer eine Betreuungsstelle mehr als es in NRW die Regel sei, biete das Haus.
Architekt Michael Streich aus Bielefeld vom bundesweit arbeitenden Architekturbüro Streich stellte die Grobplanung für den Umbau vor. Dabei gehe es jetzt noch nicht um die Fassadengestaltung. Auftrag sei zunächst gewesen, festzustellen, ob sich das Haus überhaupt als Pflegeheim eigne, ob die nicht geringen Anforderungen an solch ein Gebäude erfüllt werden könnten. »Wir haben festgestellt: es geht«. Übrig bleiben vom alten Gebäude nur die tragenden Strukturen.
Im Obergeschoss sollen 27, im Untergeschoss 24 Wohneinheiten entstehen. Jedes Einzelzimmer wäre rund 18 Quadratmeter groß, hinzu kommen rund drei Quadratmeter für das behindertengerechte Bad. In der Regel seien Pflegeheime heute viel größer, Objekte mit nur 51 Zimmern eher selten und ein »großer Glücksfall« für das Projekt, über das nun die Parlamentarier entscheiden.

Artikel vom 14.03.2007