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Gedanken eine feste Gestalt geben

Bildnerin Gudrun Wentz präsentiert Skulpturen in der Galerie Nirgül am Altenkamp

Schloß Holte-Stukenbrock (so). »Jedes Gesicht ist anders und braucht eine individuelle Hand, um zur Geltung zu kommen«, begrüßte Schauspieler, Regisseur und Produzent Jürgen Morche 75 Gäste der Vernissage von Gudrun Wentz in der Galerie Nirgül am Altenkamp. Am Samstagabend hatte die Bildnerin Gudrun Wentz mit der Galeristin Nirgül Kantar zur Vernissage geladen. Ausgestellt wurden Porträtbüsten und Skulpturen der Künstlerin.

Und tatsächlich scheint es, als wäre diese Sichtweise bereits auf die Betrachter der Kunstwerke übergeschwappt. Es war wirklich mal etwas anderes, was Gudrun Wentz mit vorsichtiger Zurückhaltung präsentierte. Die Geduld und Beharrlichkeit von Freundin und Galeristin Nirgül Kantar wurde von Gudrun Wentz' Bescheidenheit auf eine harte Probe gestellt: »Ich habe ewig gebraucht, sie zu überzeugen, dass ihre Werke wirklich toll sind.« Und diese Frau weiß, wovon sie spricht, schließlich ist sie selbst Künstlerin und in diesem Metier zu Hause.
Gudrun Wentz stellt 26 Stücke aus, die sie im Zeitraum der vergangenen fünf Jahre geschaffen hat. Eine Inspiration braucht die gelernte Maskenbildnerin nicht. »Ich habe feste Dinge im Kopf, die immer wieder auftauchen, auch wenn beim fertigen Stück immer etwas anderes rauskommt. Doch meine Motivation rührt daher, meinen Gedanken eine feste Gestalt zu geben.« Einen thematischen Schwerpunkt legt Gudrun Wentz bei der Abbildung von Porträts realer oder imaginärer Personen und bei der Darstellung organischer Formen. »Die Natur ist eine große Faszination«, so die Bildnerin. Wie jede Künstlerin hat auch Wentz ein Lieblingsstück: »Die Schneckenfrau. Sie ist mir besonders gut gelungen, doch leider habe ich nachgegeben, das Tonmodell sofort zu verkaufen.« In der Ausstellung ist somit nur ein Gipsabdruck des Originals vorhanden. »Eines Tages werde ich das Stück zurückkaufen«, hat sich Gudrun Wentz vorgenommen.
Die Resonanz des Publikums hätte deutlicher nicht sein können. Die stimmungsvolle Atmosphäre und harmonische Präsentation regt Phantasie und Künstlergeist an. Die authentische Darstellung der Porträtbüsten und der surreale Eindruck jener Stücke, die der Natur nachgeahmt sind, zogen neugierige Blicke auf sich. Der Betrachter betastete die Werke gespannt.

Artikel vom 13.03.2007