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Pumuckl muckt
mal wieder auf

Premiere: Eltern stehen auf Bühne

Von Jörn Petring (Text und Fotos)
Hiddenhausen (HK). Verkehrte Welt beim Theaternachmittag der Grundschule Lippinghausen: Im Publikum sitzen die Schüler und auf der Bühne machen die Großen das Programm. Mit ihrem selbst geschrieben Stück »Immer dieser Pumuckl« sorgte die Eltern- Theatergruppe am Sonntag beim Nachwuchs für Furore.

Zum Glück konnte die Grundschule für einen Nachmittag die geräumige Aula der Olof-Palme- Gesamtschule chartern, denn ohne ausreichend Platz wäre die Veranstaltung wohl ins Wasser gefallen. 250 Besucher hatten sich im Vorfeld angemeldet, am Ende waren es noch einmal 100 mehr, die Meister Eder zusammen mit Kobold Pumuckl sehen wollten.
»Das hier ist heute eine absolute Premiere«, begrüßte Schulleiterin Erika Wemhöner das Publikum. Das hatte es in der Geschichte der Grundschule noch nie gegeben. Nicht die Schüler, sondern die Eltern machten das Programm. Vor mehreren Monaten waren Antje Ellersiek und Steffi Wezorke- Lüdemann an die Schulleitung mit einer außergewöhnlichen Bitte herangetreten: »Wir möchten ein Theaterstück für unsere Kinder machen.« Wemhöner stimmte zu, die Proben konnten beginnen. Orientiert hatten sich die Eltern am Original-Buch von Ellis Kaut mit dem Titel »Meister Eder und sein Pumuckl«.
Ein kleiner, unsichtbarer Bursche, der gern die Leute neckt, das ist der Kobold Pumuckl. Nur wurde er aufgrund vertrackter Koboldgesetzte sichtbar, jedenfalls für den Schreinermeister Eder. Wie im Buch und der bekannten Fernsehserie erlebte der Kobold mit den feuerroten Haaren auch auf der Bühne der OPG ein spannendes Abenteuer. Besonders an einer Folge der Fernsehserie hatte sich das Schauspielerteam um Patrick Kiel, Antje Ellersiek, Steffi Wezorke-Lüdemann, Annette Meyer, Brigitte Geschonke und Ina Jöllenbeck orientiert: »Der erste Schnee«. Denn auch vor der OPG-Bühne bestaunte Pumuckl die weiße Pracht. Nur der Versuch, die Flocken in die Schreinerei zu bringen, scheiterte. Dort war Meister Eder ohnehin damit beschäftigt sein kleines Geheimnis zu bewahren, auch wenn sich das ja auf Kommando unsichtbar machen konnte. Schließlich aber gab es doch ein harmonisches Ende.
Das Theaterstück dauerte nur 30 Minuten. Für Grundschüler genau die richtige Länge, denn die waren begeistert und der Schulchor bedankte sich mit einem Ständchen. Die Einnahmen des Nachmittages sollen für Seminare genutzt werden, in denen die Grundschüler ein selbstbewusstes Auftreten lernen. Schon bald wird sich dann wohl wirklich kein Schüler mehr wünschen unsichtbar werden zu können - das obliegt wohl auch in Zukunft weiterhin einem kleinen Kobold namens Pumuckl...

Artikel vom 12.03.2007