12.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Oberliga zum Greifen
nah: RTTC vor Aufstieg

Tischtennis-Verbandsliga: Rahden 9:5 in Lohauserholz

Von Ingo Notz
Rahden (WB). Rahden zitterte - und Rahden triumphierte. Der TTC Rahden ist der große Gewinner des fünftletzten Spieltages - dank des eigenen 9:5-Sieges im Verbandsliga-Spitzenspiel und des Punktverlusts des Tabelenzweiten Brackwede in Münster. Ein richtungsweisende Spieltag im Kampf um Meistertitel und Aufstieg.
Ersatzmann Henning Vogelsang blieb in seinen Einzeln ungeschlagen und holte den Siegpunkt.

Entsprechend groß war der Jubel im Rahdener Lager, als die Nachricht vom Patzer des letzten verbliebenen Meisterschaftsrivalen Brackwede durchsickerte. Schon wurden die ersten »Oberliga, Oberliga«-Sprechchöre ausgepackt - in dem beruhigenden Bewusstsein, dass sich die Rahdener jetzt nur noch selbst schlagen können. . . Der Dank ging nach Münster, wo der Tabellenzweite Brackwede nicht über ein Unentschieden hinaus gekommen war. Damit ist der Rahdener Vorsprung auf sechs Punkte angewachsen, dabei müssen die RTTC noch gegen das punktlose Schlusslicht Mennighüffen ran - und das zusammen dürfte bei noch acht zu vergebenen Punkten vier Spieltage vor Schluss schon der Meistertitel gewesen sein.
Wie wichtig die Partie in Lohauserholz war, beweist auch die Tatsache, dass der wegen einer Schleimbeutelentzündung eigentlich noch mit wochenlangem Sportverbot belegte Spitzenspieler Tobias Jürgens sich für diese wichtigste Partie der verbleibenden Saison fit spritzen ließ und sich nicht nur als »Dummy« aufstellen lassen wollte, um das Hochrücken seiner Teamkameraden auf den folgenden Positionen zu verhindern. Mit Dietmar Lohrie fehlte den Rahdenern schon ein verletzter Punktegarant - das Fehlen eines zweiten wäre nicht kompensierbar gewesen.
Wie knapp der RTTC vor einer Pleite stand, wie sehr der Druck auf dem Team lastete, das konnte man in den Doppeln erahnen: Alle drei gingen verloren - ein Schock. Jürgens/Kasprick gaben als aus der Not geborenes »Opferdoppel« den Punkt gegen das Spitzenduo der Gastgeber ab - doch dann patzte die größte Punkthoffnung Lampe/Fritz mit zwei 12:14 verlorenen Sätzen und einer 2:3-Pleite. Beim 0:3 ging der entscheidende Ruck durch die Mannschaft: Fünf Einzel in Folge gingen an die Gäste, ganz, ganz wichtig dabei die ersten zwei. Wasja Lampe entzauberte Lohauserholz starke Nummer eins Assholt mit 11:9 im fünften Satz und Jürgens erfüllte die Rahdener Wunschkonstellation, indem er trotz seiner Verletzung den Zweier Kleimann bezwang. In der Mitte gingen beide Partien über die volle Distanz: Felix Kasprick drehte dabei mit toller Moral gegen Plümpe einen 0:2-Satzrückstand noch um, gewann 3:2 und schafte damit den Ausgleich zum 3:3. Silas Fritz brachte die Rahdener erstmals in Führung - ebenfalls in fünf Sätzen. Ganz stark präsentierte sich auch Ersatzmann Henning Vogelsang beim Dreisatzsieg gegen Sattler, ehe Meier die Gastgeber wieder zum 5:4 herankommen lassen musste. Oben verlor Jürgens erwartungsgemäß gegen Asssholz: 5:5. Als die Gastgeber drohten, die Wende nach der Wende zu schaffen, schlug Rahden aber entscheidend zu: Wasja Lampe holte das 6:5, Silas Fritz drehte wie schon Kasprick zuvor auch gegen Plümpe einen 0:2-Rückstand in ein 3:2 um und Kasprick erhöhte mit einem Viersatzsieg auf 8:5. Zwar kassierte Michael Meier, diesmal nicht in Bestform, seine zweite Niederlage, doch Henning Vogelsang machte nach einem 1:2-Satzrückstand noch alles klar und holte Rahdens Siegpunkt mit 11:5 im fünften Satz. Der sorgte für den ersten großen RTTC-Jubel an diesem Abend - der zweite folgte bei Bekanntwerden des Brackweder Patzers. Jetzt fehlen nur noch drei Punkte aus vier Spielen, bis der alte Hit aus dem Jahr 2005 erneut angestimmt werden kann: »Oberliga, Oberliga, hey, hey.. . .!«

Artikel vom 12.03.2007