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»Signal an die
Stadt senden«

Eltern gegen Bekenntnisschul-Status

Von Heiko Johanning
Versmold-Oesterweg (WB). Die Schulkonferenz der Grundschule Oesterweg hat in ihrer außerordentlichen Sitzung am Freitagabend beschlossen, einen Antrag auf Aufhebung des Bekenntnisschul-Status auf den Weg zu bringen. Das sagte Schulleiter Dirk Kurhofer auf Nachfrage dem WESTFALEN-BLATT. »Das heißt aber nicht, dass bei uns die christlichen Werte bald keine Rolle mehr spielen werden.«

»Die Schulkonferenz hat beschlossen, in dieser Woche den Antrag konkret zu formulieren und bei der Stadt einzureichen«, ergänzt Kurhofer. Eventuell könne er schon bis zur Sitzung des Jugend-, Kultur- und Schulausschusses am Donnerstag vorliegen. »Für viele Eltern«, so Kurhofer, »war es ohnehin eine Überraschung zu hören, dass wir eine evangelische Bekenntnisschule sind. Nur jetzt, im Rahmen der Diskussion um Standort-Schließungen bei kleinen Grundschulen, sehen wir darin keine Vorteile mehr.« Der Schulleiter geht davon aus, dass deutlich mehr als die erforderlichen 20 Prozent der Eltern für den Antrag stimmen werden. Die Schulpflegschaft werde hier ebenso in den nächsten Tagen aktiv wie auch die Schulleitung. »Diejenigen Eltern, die bei der Schulkonferenz nicht zugegen waren, werde ich von heute an informieren«, sagt Kurhofer.
»Wir wollen mit diesem Antrag ein Signal an die Stadt senden, das wir jetzt aktiv werden. In einem späteren von der Stadt durchzuführenden Abstimmungsverfahren müssten mindestens zwei Drittel der Oesterweger Eltern für die Aufhebung des Bekenntnisschul-Status stimmen.« Für den Fall, dass ein Bündnis mit der Bockhorster Schule eingegangen werde, geht der Schulleiter bis zu den Jahren 2012 bis 2014 von um die 200 Schüler aus. »Wir sind dann auf der sicheren Seite.« Ohne Bockhorst werde die Oesterweger Schule ohnehin kleiner. Den Eltern sei durch die Diskussion bewusst geworden, ergänzt Kurhofer, was mit kleinen Schulen alles passieren könne. »Es scheint, als seien die Eltern aufgewacht.«

Artikel vom 12.03.2007