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Von Hetzjagd kann keine Rede sein


Wer jahrelang berechtigte Beschwerden von Bürgern gegen die Planung Nordumgehung nicht zur Kenntnis nehmen will, 1 400 Einwände ignoriert, in den Ratssitzungen nicht mit seinen eigenen Wählern sprechen will, der muss sich nicht wundern, wenn die Gegner dieser katastrophalen Trassenführung lautstark im Rathaussaal protestieren.
Aktenlage ist, dass die Verfasser der Umweltverträglichkeitsstudie, die Herren Winter und Weiland vom Ingenieurbüro Dr. Walter aus Essen, als Ergebnis festgestellt haben: »Bei alleiniger Betrachtung der zehn Schutzgüter des UVP-Gesetzes müsste ein Neubau der Nordumgehung unterbleiben.«
Die Stadt Löhne sowie mehrere Vereinigungen und Umweltverbände haben vor dieser Planung - und zwar rechtzeitig - gewarnt. Die Notgemeinschaft Bad Oeynhausen-Löhne mit 10 000 Mitstreitern wehrt sich seit mehr als 25 Jahren gegen diese menschenverachtende Lösung. Und das alles, obwohl zwei bessere Lösungen von Anfang an und bis heute möglich sind.
Es ist daher für einen Ratsherrn Marcell Siek beschämend, wenn er keine anderen Worte als »Pöbel« und »Anarchisten« findet. Im Namen aller Gegner, die um Mitsprache ringen und berechtigte Einwände stets sachlich vorgetragen haben, verwahre ich mich ganz entschieden gegen diese Entgleisungen dieses Ratsherrn. Viele seiner Kollegen aus allen Fraktionen haben bis gegen 22 Uhr mit uns Bürgern diskutiert.
Von einer Hetzjagd kann keine Rede sein. Nach Freiheit brauchen wir nicht zu rufen. Die haben wir hier. Aber wir haben rechtzeitig auf die nicht reparablen Fehlentscheidungen aufmerksam gemacht. Ich meine, es ist berechtigt, wenn wir zum Ausdruck bringen »Wir sind das Volk!« und fordern daher ein Mitspracherecht ein.
ECKHARD GRUMMERT
32545 Bad Oeynhausen

Artikel vom 10.03.2007