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Nach gut 45 Minuten nur
mit 24:27 hinten gelegen

Handball-Bundesliga: GWD schlägt sich beim 29:36 in Kiel achtbar

Von Volker Krusche
Minden/Kiel (WB). Nicht wenige Gegner kamen gegen den THW Kiel in dieser Saison schon deutlich unter die Räder, kassierten mehr als 40 Gegentreffer. Handball-Bundesligist GWD Minden durfte daher mit seiner Vorstellung in der Ostseehalle zufrieden sein. 29:36 (13:18) hieß es aus Sicht der »Grün-Weißen« nach 60 Minuten.

Kiels Trainer »Noka« Serdarusic beschwerte sich nach dem Schlusspfiff in der Pressekonferenz, dass Minden sehr destruktiv agiert und das Tempo bewusst herausgenommen habe. »Ist mir doch egal«, lachte sich GWD-Trainer Richard Ratka ins Fäustchen. »Wir wären doch schön blöd, wenn wir Kiel ins offene Messer rennen und einen Schlagabtausch suchen würden.« Und letztlich spreche es doch für seine Mannschaft, wenn der große THW keine Antwort auf die gegnerische Taktik finden und sie nicht aushebeln könne. »Wir sind jedenfalls mit unserer Vorstellung zufrieden.« Eine, die den Mindenern für die kommenden Gastspiele in Wilhelmshaven und Düsseldorf weiteres Selbstvertrauen verliehen haben sollte. Denn nicht viele Teams aus der unteren Tabellenregion schlagen sich in der Ostseehalle so achtbar. »Auf das Ergebnis können wir aufbauen. Um allerdings in einem der nächsten beiden Gastspiele auch zu etwas Zählbarem zu kommen, müssen wir noch disziplinierter werden. Gelingt uns das, können wir auch was reißen.«
Nach fünf Minuten sah es allerdings nicht danach aus, als könne man die Niederlage in den erhofften Grenzen halten. Da hatte Kiel schnell ein 4:1 vorgelegt. Doch nach einer viertel Stunde war die Mindener Welt schon wieder in Ordnung. Insbesondere Stephan Just tat sich dabei hervor, so dass beim 6:7 der Anschluss hergestellt war. Und selbst von einem 6:10 und 8:14 ließen sich die »Grün-Weißen« nicht beirren, schafften kurz vor der Pause das 13:17 und hielten den Rückstand beim 13:18-Halbzeit-stand in Grenzen.
Noch besser wurde es dann nach dem Seitenwechsel, als Arne Niemeyer mehr und mehr zu seinem Spiel fand und Dimitri Kouzelev am Kieler Kreis ein steter Unruheherd war. Urplötzlich hieß es nur noch 22:25. Und da war nur noch eine gute viertel Stunde zu spielen. Ratka vertraute zudem auf Jan-Fiete Buschmann, der seine Sache gut machte und wichtige Spielpraxis nach seiner Verletzungspause sammelte. Derweil schonte der GWD-Coach Snorri Gudjonsson, der über Probleme mit dem Oberschenkel klagte. Trotzdem ließ sich Minden nicht mehr so richtig abschütteln und konnte mit dem Schlussresultat vielleicht besser leben, als der Sieger. Ratka: »Wir dürfen jetzt nur nicht meinen, dass es gegen Gegner anderen Kalibers von selbst läuft.«
Das GWD-Telegramm
THW Kiel: Omeyer, Andersson; Linders (1), K. Andersson (7), Lundström (1), Kavticnik (2), Lövgren, Ahlm (6), Szilagyi (1), Zeitz (3), Karabatic (6), Klein (9)
GWD Minden: Besirevic, Buhrmester; Hynek, Niemeyer (6), Kouzelev (8), Kunisch, Buschmann (1), Gudjonsson, Simon (1), Just (10/5), Schäpsmeier (1), Jonsson (2), Cehajic
Schiedsrichter: Colin Hartmann und Stefan Schneider (beide Magdeburg)
Zuschauer: 10000
Torfolge: 1:0, 1:1, 4:1 (5.), 4:2, 5:2, 5:3, 6:3, 6:4, 7:4, 7:6 (14.), 10:6 (17.), 10:8 (19.), 14:8 (23.), 14:9, 16:9, 16:10, 17:10, 17:11, 17:13, 18:13 - 19:13, 19:14, 21:14, 21:15, 22:15, 22:17, 23:17, 23:18, 24:18, 24:19, 25:19, 25:22 (43.), 26:22, 26:23, 27:23, 27:24, 29:24 (47.), 29:25, 32:25 (52.), 32:26, 33:26, 33:27, 35:27, 35:28, 36:28, 36:29
Siebenmeter: 3/2 : 6/5 (Karabatic vergibt einen Siebenmeter - Just scheitert einmal an Omeyer)
Strafminuten: 4 : 4 (Zeitz, Karabatic - Hynek, Niemeyer)

Artikel vom 12.03.2007