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Verblichen, verrostet, vermoost

Feuchter Winter hat seine Spuren hinterlassen - Stadt verspricht Waschtag für Schilder

Von Erwin Eisfeld
Lübbecke (WB). Ohne Moos nichts los - dieser Spruch war selten so treffend wie in diesen Tagen. Die Stadt Lübbecke will aber aktiv werden und verdreckte und marode Verkehrszeichen und Straßennamensschilder reinigen lassen und notfalls austauschen.

Viele Schilder in Lübbecke bieten nach den grauen und feuchten Wintertragen einen verwahrlosten Anblick. Verblichen, verrostet und von Algen überzogen: das muss nicht sein - findet auch Bürgermeisterin Susanne Lindemann. »Schließlich haben wir für Straßen, wo wir Baulastträger sind, auch die Verkehrssicherungspflicht«.
Stimmt. Und gerade deshalb ist es wichtig, dass Verkehrszeichen, die ihren Zweck nicht mehr erfüllen, ersetzt werden. »Wir führen regelmäßig Verkehrsschauen durch. Bei Tag und auch bei Nacht. Untaugliche Schilder werden ersetzt«, verspricht die Bürgermeisterin. »Natürlich können wir nicht alle Schilder im Auge haben. Da ist die Stadt schon auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen«. Kein Problem, nur einige Beispiele - die Liste ließe sich fortsetzen:
l der Hinweis aufs Parken für Rollstuhlfahrer am Parkhaus West ist kaum mehr erkennbar;
l in der Ottostraße haben auf dem Tempo 30-Zonen-Schild Algen die Oberhand gewonnen,
l völlig verrostet ist ein Straßennamensschild für Häuser an der Alsweder Straße,
l der Hinweis auf die Damaschkesiedlung ist ausgeblichen,
l zahlreiche Schilderpfähle sind durchgerostet.
Straßennamensschilder kosten die Stadt 20 Euro, Verkehrszeichen zwischen 30 und 50 Euro. Bei dem Zustand vieler Schilder kommt da schnell etwas zusammen. »Dafür haben wir extra einen Topf«, so das Stadtoberhaupt.
Doch es sind nicht nur Lübbeckes Schilder, die nach einem Waschtag rufen: auch um das Parkhaus West ist es nicht bestens bestellt. Unbehelligter Moosbewuchs auf den Betonbrüstungen, unangenehmer Uringestank in den Treppenhäusern, mit einer dicken Staub- und Dreckschicht überzogene Geländer, Spinnennetze umgarnen viele Lampen, die Außenanlagen erinnern teilweise an eine Mülldeponie - kein einladender Anblick.
Achim Wippermann, Geschäftsführer der die Parkhäuser betreuenden Wirtschaftsbetriebe, räumt unumwunden Handlungsbedarf ein, »auch wenn das etwas mit Geld zu tun hat«. Zwar würden regelmäßig die Fahrgassen gefegt, die Geländer nach Bedarf abgespritzt und die Außenfassade jährlich gereinigt - wie man sieht, reicht das aber nicht.

Artikel vom 10.03.2007