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Fetzige und swingende Rhythmen

Beim Konzert des Stadtmusikkorps kommen alle Generationen auf ihre Kosten

Von Andreas Windmann
(Text und Fotos)
Löhne (LZ). Die Richtung war eindeutig: »Heute gibt es Blasmusik pur und ohne viel drum herum«, kündigte der Leiter des Stadtmusikkorps Gerhard Sowa an. Dass das aber mehr ist als nur Marschmusik, bewies das Musikkorps beim Jahreskonzert am Samstagabend und Sonntagnachmittag in der Werretalhalle auf eindrucksvolle Art und Weise.

»Generationen verbinden« - so lautete das Motto des Jahreskonzerts - und das war fast wörtlich zu nehmen: Von volkstümlich bis fetzig, von symphonisch bis swingend war für jeden Geschmack etwas dabei. Einen echten Klassiker servierten die Musiker gleich zum Einstieg: Der wohl berühmteste Zirkusmarsch aller Zeiten, der »Einzug der Gladiatoren«, fegte durch den großen Saal der Werretalhalle.
Was dann folgte, war bereits einer der Höhepunkte des Programms. Das Stadtmusikkorps intonierte die Filmmusik »Children of Sanchez«, eine Mischung aus Salsa und Funk, die mit rüttelnden Rhythmen, hohem Tempo und einer heißblütigen Melodie das Feuer Lateinamerikas in den Saal zauberte. »Da wollten wir mal unsere Grenzen austesten«, verriet Gerhard Sowa. »Das Stück ist vom Schwierigkeitsgrad her absolute Oberklasse.« Besonders die Schlagzeugabteilung war bei den heißen Rhythmen gefordert. Christoph Brinker am Flügelhorn und Saxophonist Henning Schweppe brillierten als Solisten.
Nach der Pause hatte das Jugendblas-Orchester unter der Leitung von Gerhard Sowa, Christian Tiedemann und Shawn Grocott seinen großen Auftritt. Das Flair alter James-Bond-Streifen kam da bei der Musik aus dem Trickfilm »Die Unglaublichen« auf. Und eine Soul-Bossa-Nova brachte noch einmal südamerikanisches Klänge. Zum Schluss ertönte sogar noch der Rock-Klassiker »Born to be wild«.
»Die Zusammenarbeit mit dem Jugendblas-Orchester läuft hervorragend«, lobte Stadtmusikkorps-Pressesprecher Thomas Bues. »Sieben Jugendliche, die letztes Jahr noch beim Jugendblasorchester dabei waren, spielen dieses Mal schon bei uns mit.«
Zwei Höhepunkte hatte sich das Stadtmusikkorps für den Schluss aufgehoben: »Let me entertain you« von Robbie Williams gefiel vor allem den jüngeren Gästen, während der berühmte Radetzky-Marsch die Freunde traditioneller Blasmusik erfreute.
Stilecht mit Sonnenbrillen und Hüten präsentierten sich die Musiker beim Blues-Brothers-Titel-Song. »Das Lied war in meiner Jugend in den achtziger Jahren der Renner«, erzählte Thomas Bues - beim Stadtmusikkorps kommt eben jede Generation auf ihre Kosten.

Artikel vom 12.03.2007