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»Boxer« steigt in Verler Ring

SC Verl-Coach Ermisch glaubt fest an Sieg gegen den VfB Hüls

Verl (sba). Vor Spielen gegen vermeintlich schwächere Teams schlagen Trainer gerne die leisen Töne an: »Es wird ein schweres Spiel«, oder: »Das wird kein Selbstläufer«. Anders handhabt das SC Verl-Coach Mario Ermisch. Vor der Partie gegen das Schlusslicht VfB Hüls haut der Übungsleiter mächtig auf die Pauke - Zurückhaltung am Ölbach?: Fehlanzeige!

»Wir brauchen die drei Punkte aus diesem Heimspiel unbedingt. Dafür muss am Sonntag alles getan werden«, gibt Ermisch seinem Team klare Anweisungen, welche Einstellung er am Sonntag auf dem Rasen verlangt. Gegen den VfB erwartet die Zuschauer an der Poststraße aller Voraussicht nach also eine ähnlich kampfbetonte Begegnung wie vor zwei Wochen gegen die Reserve von Rot-Weiß Ahlen.
Auch den Hülsern, zu denen er ein gutes Verhältnis pflegt, hat der SCV-Trainer unmissverständlich klar gemacht, dass sie an der Poststraße nichts zu holen haben werden: »Es tut mir leid für sie. Ich gönne ihnen jeden Punkt. Aber bei uns werden sie keinen Zähler mitnehmen.«
Bewusst ist Ermisch allerdings die Gefahr, dass man gegen defensive Mannschaften wie Hüls schnell in Konter laufen könnte: »Natürlich werden sie versuchen ein Pünktchen zu holen. Steht es unentschieden, und man fängt sich einen blöden Konter ein, kann man so ein Ding natürlich auch verlieren. Deshalb ist volle Konzentration gefragt.«
Des Gegners große Unbekannte ist jedoch der neue Trainer Frank Täuber (Spitzname »Boxer«), der in der Winterpause Ex-Profi Ingo Anderbrügge (Schalke 04) abgelöst hat. »Bisher ist die Saison für Hüls nicht sehr glücklich gelaufen. Täuber versucht da jetzt natürlich einiges zu ändern. Sie werden sich also mit Sicherheit anders präsentieren, als noch in der Hinrunde«, prophezeit Ermisch. Sorgen macht sich der Übungsleiter dennoch nicht, müsse sein Team schließlich »nur« ein Tor mehr schießen, »alles andere ist mir egal«.
Wichtig wären die drei Zähler allemal, um »das Tabellenbild zu bereinigen« (Ermisch) aber auch, um sich weiter in der Oberliga-Spitzengruppe zu etablieren. Mit bereits vier Nachholspielen im Rücken wäre die Ausgangsposition nach einem Sieg über Hüls dann sogar recht komfortabel.
Nicht fraglich ist, ganz im Gegensatz zu den vergangenen Wochen, ob die Partie stattfindet, stellt Geschäftsstellenleiter Manfred Niehaus klar: »Es wird auf jeden Fall gespielt. Zur Not weichen wir auf den Kunstrasenplatz aus. Darüber haben wir auch schon die Hülser informiert.«
Aus dem Vollen schöpfen können wird Ermisch bei der Aufstellung am Sonntag. Kleine Fragezeichen stünden lediglich hinter Tim Hagedorn (hat gegen Ahlen einen Tritt auf die Wade bekommen), Cosmin Uilacan (Penicilinallergie), Carlos Castilla (verdickte Wade) und Torwart Marco Kirchhoff (lag die Woche über mit Grippe flach). »Ich denke aber auch die angeschlagenen Spieler werden bis Sonntag wieder fit sein«, ist Ermisch optimistisch.

Artikel vom 10.03.2007