10.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein Punkt wäre schon super

2. Handball-Bundesliga: TuS Spenge reist zum heimstarken Dessauer HV

Spenge (lak). Der Dessau-Roßlauer HV ist mit bislang sieben Punkteteilungen der Remis-König der 2. Handball-Bundesliga. Gegen ein Unentschieden hätte der TuS Spenge, der am Sonntag um 17 Uhr in der Anhalt-Arena antreten muss, sicher nichts »einzuwenden«.

Mit Frank Steinicke fällt wie bereits am Mittwoch berichtet der Spielmacher aus beruflichen Gründen für zwei Wochen aus. »Er ist mit seinem Professor in die USA gereist«, erklärt Trainer Horst Brinkmann. Als Steinicke-Ersatz ist in erster Linie Stephan Wilmsen auf der Mittelposition vorgesehen, aber auch Andreas Bock oder Thorsten Bergmann könnten hier auftauchen. Bis auf Christoph Mylius und Marco Steffen, der erneut in der Reserve zum Einsatz kommen wird, kann Spenge somit in Bestbesetzung auflaufen. Michael Scholz kehrt nach überstandener Grippe in den Kader zurück.
Trotz der bedrohlichen Situation und dem scheinbar schwierigeren Restprogramm gegenüber dem 1. VfL Potsdam sieht Horst Brinkmann nicht schwarz. »In den nächsten drei Spielen haben uns die meisten ja eh schon abgeschrieben. Ich sehe das nicht so negativ und hoffe auf einen ähnlichen Effekt wie beim Auswärtsspiel in Rostock. Da hat uns auch keiner etwas zugetraut und wir haben trotzdem gewonnen«, gibt sich der Trainer kämpferisch. Außerdem kehrte Spenge in den fünf Auswärtsspielen in Dessau schon zweimal als Sieger zurück.
Trotzdem ist der Tabellensechste in eigener Halle natürlich Favorit, will nach drei sieglosen Spielen in Folge (darunter eine 23:29-Heimniederlage gegen Stralsund) endlich wieder doppelt punkten. »In Achim/Baden haben sie immerhin ohne Kern und Schöne ein 26:26 geholt«, weiß Brinkmann. 13 Sekunden vor dem Abpfiff hatte Baumgärtel dem DRHV das Remis gesichert, hinzu kam eine starke Leistung des argentinischen WM-Torhüters Matias Schulz. Dessau stellt seit Jahren eine ausgeglichen besetzte und eingespielte Mannschaft, die ohne Linkshänder im rechten Rückraum auskommt. Gute Erinnerungen hat der TuS Spenge an das Hinspiel, als nach 0:10-Punkten auch ohne Leif Anton mit 32:30 (17:14) der erste Saisonsieg gelang. Jan Rüter war damals mit zehn Treffern der Matchwinner.
Gespannt verfolgt man beim TuS natürlich die Ergebnisse der Konkurrenten. Potsdam ist am Samstag klarer Außenseiter gegen den Tabellendritten Ahlener SG, während Schlusslicht HSG Augustdorf/Hövelhof durchaus eine Überraschung gegen den 14. HSG Varel zugetraut werden darf. Apropos Augustdorf. Sollten die Lipper trotz des Insolvenzantrags die Saison beenden und Spenge und Potsdam noch überholen, müssten außer der HSG (will in der Oberliga einen Neuanfang machen) zwei weitere Mannschaften die Liga verlassen.

Artikel vom 10.03.2007