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2000 Meter über der Sorgengrenze

Frank Lauer ist seit 2001 begeisterter Alpinwanderer - großer Traum Neuseeland

Von Per Lütje (Text und Foto)
Löhne (LZ). Einmal im Jahr lässt Frank Lauer alle Sorgen und Nöte des Alltags hinter sich zurück. Oder besser gesagt: unter sich zurück. Gemeinsam mit Stefan Leding unternimmt der 37-Jährige ausgedehnte Alpentouren und kehrt als völlig neuer Mensch wieder heim.

Das meint zumindest seine Frau Stefanie: »Wenn er von seinen sieben- bis zehntägigen Ausflügen zurückkehrt, ist er wesentlich entspannter. Er hat dann im wahrsten Sinne des Wortes die Ruhe weg.« Sie selbst könne sich nicht mit stundenlangen Märschen anfreunden, während auf dem Rücken ein 20 Kilogramm schwerer Rucksack permanent der Schwerkraft folgt. »Und auch die spartanisch ausgerüsteten Berghütten sind nicht gerade das, was ich unter Urlaub verstehe.«
Der 37-jährige Ingenieur für Elektrotechnik ist aus einem anderen Holz geschnitzt. »Es ist herrlich, den Alltag hinter sich zu lassen, einen Sonnenuntergang in den Bergen zu beobachten und die absolute Stille zu genießen«, schwärmt er.
2001 lernt er Stefan Leding kennen, den es ebenfalls in die Berge zieht. Ein Jahr planen die beiden, dann nehmen sie ihren ersten Höhenweg in Angriff: den Dolomitenweg Nummer eins. »Wir haben schnell festgestellt, dass wir viel zu viel Gepäck dabei hatten. Das macht sich bei fünf bis sechs Stunden Fußmarsch am Tag, dünner Höhenluft jenseits der 2000-Meter-Marke bemerkbar«, erinnert er sich schmerzhaft.
Doch schon im Jahr darauf sind sie wieder in den Südtiroler Alpen - dieses Mal, mit dem notwendigsten ausgerüstet, darunter ein Handy. »Ich habe meiner Frau versprochen, dass ich mich regelmäßig melde. Schließlich soll sie sich nicht unnötig Sorgen machen.« Stefanie Lauer wiederum vertraut ihrem Mann, dass mit ihm nicht die Abenteuerlust durchgeht. »Er weiß, wo seine Grenzen sind.«
Wohl auch deshalb sind der Ingenieur und der Tischlermeister von allen ihren bisherigen Touren gesund und munter zurückgekehrt. »Eine intensive Vorbereitung ist wichtig. Und auch am Material sollte man nicht sparen. Man könnte es später sonst bitter bereuen, wenn die Schuhe drücken oder der Rucksack in die Schultern schneidet«, warnt Frank Lauer.
Sohn Leon (10) ist bereits auf dem besten Wege, in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Im vergangenen Jahr unternahm er mit seinem Vater ein Wanderwochenende am Wilden Kaiser und hatte großen Spaß.
Weil Frank Lauers Weggefährte die vergangenen zwei Jahre wegen beruflicher Neuorientierung passen musste, hat auch der 37-Jährige seitdem nicht mehr die Wanderschuhe geschnürt. »Jetzt juckt es aber wieder«, sagt er. Im Sommer wollen er und Stefan Leding entweder den Dolomitenweg 2 unter die Füße nehmen oder durch Vorarlberg wandern. Seine Blicke gehen sogar noch weiter: Neuseeland oder Patagonien. Das würde mich auch noch mal reizen«, schwärmt er. Impressionen von seinen alpinen Wanderungen bietet Frank Lauer im Internet.
mitglied.lycos.de/lauer_loehne

Artikel vom 10.03.2007