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Stratos gibt FCG sein Ja-Wort

Verlängerung per Handschlag - Couragierter Auftritt mit Middeke-Bude

Aus Oestrich-Iserlohn berichtet
Dirk Heidemann
Iserlohn (WB). Der FCG lebt noch! Basierend auf einer couragierten Einstellung hat der FC Gütersloh 2000 die richtige Antwort auf die blutleere Vorstellung beim 0:2 in Lippstadt gegeben und auf dem schwer bespielbaren Kunstrasen der SF Oestrich-Iserlohn einen verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg eingefahren. Ob es daran gelegen hat, dass Thomas Stratos dem FCG in der neuen Saison als Trainer erhalten bleiben wird?

»Norbert Wöstmann und ich haben uns per Handschlag auf eine Vertragsverlängerung geeinigt«, gab Stratos noch vor der Partie bekannt. Die Unterschrift des Ex-Profis fehlt freilich noch, auch über Details wurde bislang nicht gesprochen. »Die Länge des Vertrages ist auch völlig unwichtig, ich muss mich nicht absichern. Entscheidend ist, dass Norbert und ich uns das Wort gegeben haben. Es wird eine echte Aufgabe sein, mit reduziertem Etat eine schlagkräftige Truppe aufzubauen«, freut sich Stratos trotz der schwierigeren Rahmenbedingungen auf die Fortsetzung seiner Trainertätigkeit beim FCG.
Das Ja-Wort des Ex-Profis schien die Mannschaft zu beflügeln. Mit Marinko Miletic als kompromisslosem Innenverteidiger und unermüdlichem Antreiber stand den Güterslohern endlich wieder ihr herausragender Führungsspieler zur Verfügung. Zudem setzte Thomas Stratos mit Christian Knappmann nur auf eine echte Spitze, die durch die offensiven Mittelfeldspieler Salvatore Rogoli und Renato Bauer unterstützt wurde. Über die Flügel kamen Gazwan Avakhti (links) und Dirk Flock (rechts), der immer gesucht wurde und am Sonntag mit Abstand die meisten Ballkontakte aufweisen konnte.
So verwunderte es nicht, dass die Variante »Flanke Flock - Kopfball Knappmann« in Halbzeit eins gleich dreimal (13./15./39.) für Gefahr sorgte und auch den 1:0-Führungstreffer (32.) bedeutete. »Nachdem wir recht gut begonnen und flüssig kombiniert hatten, haben wir nach dem 1:0 aufgehört Fußball zu spielen und uns zurückgezogen«, kritisierte Thomas Stratos, dass die Ballsicherheit beim FCG verloren ging und Oestrich-Iserlohn immer wieder zu guten Kontern kam.
»Wir hatten genügend Möglichkeiten, um vor der Pause ein Tor zu erzielen«, verwies SF-Coach Oliver Ruhnert vor allem auf die beiden dicken Gelegenheiten von Andrija Dabovic (16.) und Michael Dolezych (42.): »Meine Mannschaft war heute deutlich aggressiver als zuletzt. Aber gerade bei Standards hatten wir Probleme, da wurde die individuelle Klasse des FCG deutlich.«
In der hektischen zweiten Hälfte wurde vor allem eines deutlich: Oestrich-Iserlohn hat Probleme, zu Chancen zu kommen, wenn sie selbst das Spiel machen müssen. Und der FCG sollte in den kommenden Tagen unbedingt üben, wie man seine Konter vernünftig abschließt. Unzählige Male liefen Flock, Knappmann und Co. ins Abseits. Ein Lerneffekt, es vielleicht doch mal etwas überlegter zu versuchen, wollte sich partout nicht einstellen. »Wir haben es sehr dumm gespielt und mussten so noch unnötig zittern. Aber bei einem derartigen Negativlauf wie zuletzt muss man das vielleicht sogar verstehen«, sinnierte Thomas Stratos.
Die Sportfreunde hatten nur noch eine, jedoch ganz dicke Chance durch Christian Spielmann (61.), während Max Heinrich (49.), der auf seiner neuen Position wirkungslose Rogoli (61.) sowie vor allem Bauer (75.) für den FCG vergaben. Der eingewechselte Sebastian Middeke erlöste dann in der Schlussminute mit seinem ersten Oberligatreffer für den FCG den mitgereisten Anhang. »Dieses Erlebnis muss ich erst einmal verarbeiten«, strahlte der 23-Jährige über beide Backen.

Artikel vom 12.03.2007