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Von Monika Schönfeld

Aspekte
der Woche

Hochachtung vor Feuerwehr


Die Nachricht der Woche war der Austritt von Lothar Bonensteffen aus der Feuerwehr (WESTFALEN-BLATT-Bericht von Donnerstag, 8. März). Er war 19 Jahre lang Löschzugführer in Stukenbrock und für das aufwändige Ehrenamt des Wehrführers als Nachfolger für Bernhard Meier vorgesehen, der im Mai 60 Jahre alt wird und damit ausschiedet.
Die Gründe für seinen Austritt gehören nicht in die Öffentlichkeit. Es gibt für einen Mann (und eine Frau) Verantwortlichkeiten, die höher stehen als das Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr oder sich damit nicht vertragen.
Ich ziehe vor allen Mitgliedern der Löschzüge in Stukenbrock und Schloß Holte den Hut. Sie haben zusammen gehalten, und kein Wort vom Austritt Bonensteffens drang an die Öffentlichkeit. Fast einen Monat lang wussten nur Eingeweihte davon. Eine eingeschworene Gemeinschaft, in der offensichtlich niemand Bonensteffen übel wollte. Wer in solch einer kitzligen Situation zusammenhält, hat das Vertrauen der Bürger verdient. Die Feuerwehrleute stehen auch in den gefährlichen Einsätzen füreinander ein. Sie müssen sich aufeinander verlassen können, das Leben des einen hängt von der Arbeit des anderen ab. So kann der Bürger sicher sein, dass ihm im Notfall geholfen wird - soweit das menschenmöglich ist.
Versteht man Kreisbrandmeister Rolf Volkmann aber zwischen den Zeilen richtig, ist die Weichenstellung im Jahr 2004 zu früh gewesen. Schon damals wurde die Nachfolge für das Amt des Wehrführers festgeklopft. Die maßgeblichen Herren hätten die Nachfolge für Meier bestimmt. Das widerspricht dem üblichen Vorgehen, dass die Mitglieder der Wehr in einer Anhörung mitbestimmen und ihre Meinung äußern. Und das ist drei Jahre vor dem Amtswechsel einfach zu früh. Ein halbes Jahr vorher würde durchaus reichen. Der Wehrführer braucht nichts dringender als den Rückhalt seiner Leute.
Der Zusammenhalt der Löschzüge Stukenbrock und Schloß Holte funktioniert auch in dieser schwierigen personellen Situation. Beide Mannschaften sind sich einig, gemeinsam eine neue Führungsmannschaft zu stellen.

Artikel vom 10.03.2007