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Ärger über fremde
Altkleider-Sammler

CVJM und Kolping rufen zu Unterstützung auf

Werther (dh). Der CVJM und das Kolping-Werk ärgern sich über kommerzielle Konkurrenz bei der Altkleidersammlung. Einen Tag vor der »Aktion Rumpelkammer« im Altkreis haben andere Akteure in Werther Wäschekörbe zum Einsammeln von Gebrauchtkleidung verteilt.

Den Kleiderschrank ausmisten und damit auch noch etwas Gutes tun: Seit 30 Jahren sammeln der CVJM und das Kolpingwerk gebrauchte und gut erhaltene Textilien. Die Erlöse werden traditionell für soziale Zwecke eingesetzt.
Doch seit Freitag werden in Werther Wäschekörbe und Zettel verteilt, die die Bevölkerung auffordern, die Aktion »Clean the World - Haben Sie ein Herz für die Welt« zu unterstützen. CVJM und Kolping gehen davon aus, dass es sich dabei um gewerbliche Sammler handelt. »Gegen diese Sammler hat das Ordnungsamt keine Handhabe«, sagte Horst Bartelniewöhner, stellvertretender Kreisvorsitzender des CVJM im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Im Gegensatz zu karitativen Sammlern bräuchten kommerzielle keine Genehmigung. »Die Sommerware geht nach Afrika, die Winterware in den Osten«, erklärte ein Mitarbeiter der Firma »Clean the World« auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTes.
In gebrochenem Deutsch erklärte er, dass er die Altkleider gemeinsam mit zwei Personen und einem Bulli einsammeln würde. Dass CVJM und Kolping am selben Tag gebrauchte Textilien sammeln, hätte er nicht gewusst, betonte der Bündener. Es sei nicht das erste Mal, dass gewerbliche Sammler am selben Tag oder zumindest zeitnah zu Textilspenden aufrufen - , erklärte hingegen Jugendreferent Volker Becker im WB-Gespräch.
In diesem Jahr fördern CVJM und Kolping mit dem Geld die Weiterbildung von Frauen in Teran/Mexiko. Ebenso soll die Erwachsenbildung der Kolping-Bildungsstätten in Soest und Nieheim unterstützt werden, um insbesondere kinderreiche Familien zu entlasten. Säcke haben die Organisationen aus Kostengründen nicht verteilt.
»Die Helfer von Kolping und CVJM haben Sammelausweise«, betont Horst Bartelniewöhner und bittet die Wertheraner, die beiden Vereine zu unterstützen.

Artikel vom 10.03.2007