10.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Klare Zusage: Bei Gott
ist nichts unmöglich

Frauen feiern Weltgebetstag in der Kirche Oesterholz

Schlangen (SZ). »Unter Gottes Zelt vereint«: Unter diesem Motto feierten zahlreiche Schlängerinnen in der Kirche Oesterholz den Weltgebetstag.
Der Weltgebetstag wird in etwa 170 Ländern der Welt mit einem ökumenischen Gottesdienst gefeiert. Die Liturgie stammt jedes Jahr aus einem anderen Land. Dieses Jahr lag die Gestaltung beim Weltgebetstagskomitee aus Paraguay in Südamerika. Obwohl der Weltgebetstag sich mittlerweile nicht nur an Frauen richtet, waren es auch in Schlangen vor allem die Frauenkreise, die sich um die Ausrichtung kümmerten. Die Verantwortung wechselt in Schlangen von Jahr zu Jahr. Dieses Mal wurde der Gebetstag vom Oesterholzer Frauenkreis vorbereitet.
Paraguay bedeutet in Guaraní, einer der beiden Landessprachen, »Wasser wie Meer«, da dieses große, aber dafür mit sechs Millionen Einwohnern schwach besiedelte Land von vielen Flüssen durchzogen ist. Dieser als industrielles Schwellenland geltende Staat hat nach langer Diktatur seit 1989 den Weg der Demokratie eingeschlagen. Dennoch steht das Land noch relativ am Anfang des Demokratisierungsprozesses. Viele Frauen in Paraguay sind Opfer von Diskriminierung und Gewalt. Vor allem mit den zunehmenden Teenagerschwangerschaften hat das Land zu kämpfen.
Auch in der Liturgie zu diesem Weltgebetstagsgottesdienst spiegelte sich das Leben dieser Frauen wider. »Die Frauen aus Paraguay laden uns ein, sie zu suchen, uns auf sie einzulassen«, stellte Pastorin Anne Tennekes heraus. »Deshalb haben die Frauen aus Paraguay wohl auch die Geschichte der Sara ausgesucht, der Frau von Abraham, die trotz hohen Alters doch schwanger wurde, weil für Gott nichts unmöglich ist. Die paraguayanischen Frauen sehen darin die Begründung für ihre Hoffnung auf Veränderung auch in ihrem Leben durch Gottes Hilfe.«
Der Weltgebetstag war aber auch geprägt durch viele Lieder und Musikstücke mit einprägsamen Melodien, die vom so genannten »Weltgebetstagsorchester« (Astrid Arnold, Inge Krause, Anke Luchterhandt, Bettina Schmidt und Irene Schmitz-Heil), vom Flötenkreis um Giesela Klöpping sowie von Jana Waelsch an der Harfe begleitet wurden. Die Teilnehmerinnen erfuhren auch, dass das diesjährige Symbol des Weltgebetstages, die „andutí-Spitze, deren vielfältige Muster aus nur einem Garn zu einem Ganzen vereint werden, vielen Frauen in Paraguay zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes dient.
Im Anschluss an den Gottesdienst hatten die Organisatorinnen die Teilnehmerinnen noch ins Gemeindehaus eingeladen. Das Interesse war so groß, dass das Gemeindehaus fast aus allen Nähten platzte. Bei Avocadosuppe, selbstgebackenem Brot, verschiedenen Dips und weiteren selbstgemachten Spezialitäten nach Rezepten aus Paraguay klang der Abend gemütlich aus.

Artikel vom 10.03.2007