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Guten Morgen

Zu schlau?


Damit Zehnjährige nicht aus falschem elterlichen Ehrgeiz auf eine Schule geschickt werden, für die sie vermutlich nicht geeignet sind, hat das Schulministerium die »Übergangsempfehlung« erdacht, die die Grundschulen den Kindern in der Jahrgangsstufe 4 auf das Halbjahreszeugnis schreiben. Bestehen die Erziehungsberchtigten trotzdem auf der Einschulung in einer anderen als der vorgeschlagenen Schulform, kommt es jetzt erstmals zum »Prognoseunterricht«. Drei Tage lang werden die Viertklässler im April an ihrer künftigen Schule getestet. Dabei treibt die Verordnung seltsame Blüten. In Paderborn wurde jetzt ein Fall bekannt, in dem ein Kind als gymnasialreif eingestuft wurde, die Eltern aber die Realschule wünschen. Kein Problem? Von wegen, heiliger Bürokratius! Weil die Empfehlung »unterlaufen« wird, muss auch dieses Kind zum Probeunterricht. Ob die Prüfungskommission jetzt wohl auf »zu schlau« entscheidet? Manfred Stienecke

Artikel vom 09.03.2007