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Bunte Schule:
Für Eltern ist
alles sonnenklar

»Bedenken wurden ausgeräumt«

Von Stefanie Hennigs
Versmold (WB). Die Frage, ob die »Bunte Schule« im Sommer 2009 endgültig aufgelöst wird, dürfte der Politik kein Kopfzerbrechen bereiten: Die Bedenken der Eltern vor der großen Sonnenschule konnten bei einem Informationsabend ausgeräumt werden, sagt Axel Müller-Kölkebeck, Vorsitzender des Fördervereins Bunte Schule.

Während für die Grundschule Bockhorst wie berichtet noch offen ist, ob die Politik am 29. März für den Verbund mit der Loxtener oder Oesterweger Grundschule stimmt, scheint für die Zukunft der Bunten Schule nach der Elternversammlung am Donnerstag alles sonnenklar. Dass an der Zusammenlegung mit der Sonnenschule kein Weg vorbei führt, stand für die Eltern gar nicht zur Debatte. »Die Eltern sehen ein, dass die Auflösung unvermeidbar ist«, sagt Müller-Kölkebeck.
Die vier Mal so große Sonnenschule ist dabei nichts, wovor die Eltern der Bunten Schule Angst haben müssen: Das machte Sonnenschulleiterin Annegret Vormberg den 40 Eltern ebenso klar wie die Vertreter der Stadt und Schulrätin Gitta Trachte. Sie erläuterten, warum eine Auflösung der einzügigen Grundschule unvermeidbar ist: Das neue Schulgesetz und sinkende Schülerzahlen machen ein Überleben der Mini-Schule unmöglich. Zum Sommer 2008 sollen deshalb der erste und dritte Jahrgang an die Sonnenschule wechseln, zum Sommer 2009 mit dem Wechsel des dann dritten Jahrgangs die Bunte Schule aufgelöst werden.
Dass der Übergang von der kleinen auf die große Schule für die Kinder so sanft wie möglich gestaltet werden soll, betonte Annegret Vormberg. Sie wisse selbst, welche Emotionen es wecke, wenn eine kleinere Einheit in einer größeren aufgehe: »An meiner früheren Schule haben wir eine Dependance-Schule, an der viele Herzen hingen, nach 27 Jahren aufgelöst. Natürlich hatten Eltern Sorgen und Bedenken, wie sich die Kinder im größeren System fühlen.« Die Mädchen und Jungen hätten die Veränderung jedoch souverän gehändelt und ihre neue Welt neugierig erobert. »Darum mache ich den Eltern Mut, ihren Kindern etwas zuzutrauen und sie positiv darauf einzustimmen. Die Kinder sind die, die uns wichtig sein müssen.«
Eine weitere Sorge konnte Annegret Vormberg den Eltern nehmen. Die Klassen der Bunten Schule sollen auch nach dem Wechsel zusammenbleiben. Ob alle bisherigen Lehrer mit an die Sonnenschule folgen, könne man noch nicht sagen. Denn das sei letztlich ihre eigene Entscheidung.
Obwohl die Sonnenschule mit 390 Kindern und 27 Lehrern viel größer sei - anonym und unpersönlich sei sie nicht. Ganz im Gegenteil: »Ich genieße es hier jeden Tag, wie persönlich der Schulalltag abläuft und wie herzlich und eng der Kontakt zu den Eltern ist.« Sie lade alle herzlich ein in die »bunte Sonnenschule«. Dort freue sich das Kollegium und die Elternschaft auf die neuen Kinder und Eltern. Da auch an der Sonnenschule die Schülerzahlen zurückgehen, bringe die Zusammenlegung die Schule auch räumlich nicht in die Bredouille.
Der Förderverein der Bunten Schule wird laut Müller-Kölkebeck weiterhin zu seinem Angebot stehen, die Randstundenbetreuung zu finanzieren und das Angebot um ein Mittagessen und die Betreuung bis 14 Uhr zu erweitern.

Artikel vom 10.03.2007