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»Mit Doug ist für uns nichts
unmöglich«

Baskets: Köln kommt - Nolte spricht

Von Elmar Neumann
Paderborn (WV). Am Freitag war der BWL-Student Marius Nolte gefordert. »Methoden der Wirtschaftsinformatik« hieß das spannende Klausurthema. Am heutigen Samstag (19.30 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz) ist es der Center Marius Nolte, der anspruchsvolle Aufgaben zu lösen hat. Im Trikot von BBL-Aufsteiger Paderborn Baskets erwartet der 26-jährige Brettspieler den amtierenden Deutschen Meister RheinEnergie Köln.

Marius, wenn Sie die Baskets vor dem Hinspiel gegen Köln mit dem Team vor dem Rückspiel vergleichen, wo sehen Sie die deutlichsten Unterschiede?Marius Nolte: Ob in der Offense oder in der Defense, als Team oder Einzelspieler - wir haben uns in nahezu allen Bereichen erheblich weiter entwickelt. Von Vorteil ist darüber hinaus, dass wir nun auch um die Stärken unserer Mitspieler wissen und diese viel besser und effektiver einsetzen können.

22:24 Punkte, den Klassenerhalt schon nach 23 Spielen so gut wie in der Tasche. Hätten Sie einen solchen Saisonverlauf für möglich gehalten?Marius Nolte: Ich habe auch vor dieser Saison nichts ausgeschlossen, bin aber doch ein bisschen überrascht. Wir wussten alle nicht so recht, was uns erwartet, doch das bisherige Abschneiden zeigt deutlich, dass die Verantwortlichen vieles richtig gemacht haben müssen. Mit einem so guten Coach wie Doug Spradley ist für uns aber nichts unmöglich. Doug löst sich zunehmend vom Spieler Doug Spradley, wird mehr und mehr der Trainer Doug Spradley und liefert einfach überragende Arbeit ab.

Wie fällt Ihr persönliches Zwischenfazit aus?Marius Nolte: Ich bin zufrieden, sowohl mit meinen Spielanteilen als auch mit meinen Statistiken. Natürlich ist es viel schwerer, in der ersten Liga zu punkten, weil einen dort Gegenspieler mit viel mehr Masse, Talent und enormer Sprunggewalt erwarten, aber auch ich weiß mich zu wehren.

Wer war der bislang unangenehmste Gegenspieler?Marius Nolte: Wenn ich einen nennen muss, dann wohl Oldenburgs Desmond Penigar, der uns im Hin- und Rückspiel einmal 29 Punkte und einmal 27 Punkte eingeschenkt hat. Der ist wirklich schwer zu stoppen.

Was fällt Ihnen zu Marcin Gortat ein - 2,14 Meter großer Center in Diensten der Kölner?Marius Nolte: Auch ein sehr guter Mann, der im Hinspiel gegen uns zu gut gespielt hat. Wenn ich an Fernsehbilder denke, die ich vor drei, vier Jahren von ihm gesehen haben, muss ich aber auch sagen, dass er sich extrem weiter entwickelt hat. Ich hoffe trotzdem, dass wir ihn im Rückspiel etwas besser im Griff haben.

Nicht nur Marcin Gortat haben Sie bis zum vergangenen Jahr nur im Fernsehen beobachten können, jetzt stehen Sie solchen BBL-Größen Spieltag für Spieltag gegenüber. Ist das noch immer ein komisches Gefühl?Marius Nolte: Auf jeden Fall. Sich plötzlich gegen einen Chris Ensminger oder eben Marcin Gortat durchsetzen zu müssen, ist ein sehr cooles Gefühl. Paderborn in der BBL und ich bin dabei - das macht einfach nur großen Spaß.

Zurück zum Spiel gegen Meister Köln. Wie groß sind die Chancen, sich für das 65:70 im Hinspiel zu revanchieren?Marius Nolte: Wir haben uns am Donnerstag nochmal die letzten fünf Minuten aus dem Hinspiel angesehen. Da haben wir unglaublich viele Fehler gemacht. Köln war nur etwas cleverer. Wir hätten schon damals gewinnen können. Für uns spricht vor dem Rückspiel, dass wir - wie beim Sieg in Oldenburg zu sehen - nervenstärker geworden sind und der Druck ohnehin auf Seiten des Meisters liegt. Köln hat schließlich dreimal in Folge verloren, wir dagegen haben unser Saisonziel so gut wie erreicht und können völlig befreit aufspielen. Unabhängig davon möchte ich erstmal den Gegner sehen, der uns in der Maspernhalle locker schlägt. Wir werden wieder alles geben und vielleicht reicht das für eine Überraschung.

Ihr Trainer Doug Spradley sagt: Wenn die Maspernhölle gegen den Deutschen Meister nicht ausverkauft ist, wann dann? Sehen Sie das ähnlich?Marius Nolte: Ich sehe das ganz genau so. Ich glaube, es gab nie einen besseren Moment, zum Basketball zu gehen, als jetzt.

Artikel vom 10.03.2007