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Das Leben der Älteren

Beim »Herforder Stiftungstag« Wege aufgezeigt

Herford (ice). »Ältere Menschen haben die Zeit, jüngere die Energie. Diese Potenziale gilt es zu verknüpfen«, sagt Professor Dr.-Ing. Andreas Uffelmann von der Fachhochschule Bielefeld. Er war einer der Fachreferenten beim »Herforder Stiftungstag« im Elsbach-Haus.

»Generationenübergreifendes Wohnen als Konzept für die Zukunft« lautete der Titel seines Vortages, dem rund 50 Zuhörer bei der von der Stiftung Haus Bethlehem organisierten Veranstaltung folgten. »Die jungen Leute denken nur daran, ihre eigenen Ziele zu verfolgen und haben das Interesse an der Gemeinschaft verloren«, kritisiert Uffelmann. Dabei könnten beide Seiten voneinander profitieren. Mehrgenerationenhaus heißt das Stichwort, denn: »Sowohl der Arbeitsmarkt als auch die Pflegesituation wird in Zukunft schwieriger«, gibt Uffelmann zu bedenken. Die Älteren passen auf die Kinder auf, dafür erledigen die Jüngeren im Gegenzug beispielsweise die Einkäufe - und sie können Arbeiten gehen. »So entsteht ein gegenseitiger Austausch.« Untersucht hat Uffelmann mehrere Modelle dieser Richtung. Sein Fazit: In ländlich geprägten Regionen funktioniert das generationenübergreifene Wohnen besser, als in der Großstadt.«
»Politische Weichenstellungen zur Stärkung der pflegerischen Infrastruktur« lautete das Thema des nächsten Referenten. Ministerialrat Manfred Feuß ging in seinem Vortrag auf den Demographischen Wandel und die zu erwartende Zahl an Pflegebedürftigen ein. Über die »Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase« berichteten Jörg Haslbeck und Prof. Dr. Doris Schaeffer von der Fakultät Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld ein. Weitere Referenten waren Dr. Dirk Lenschen, Geschäftsführer der Caritas Stiftung für das Erzbistum Paderborn, der über »Komplementäre Methoden der Mittelbeschaffung« sprach sowie Dr. Josef Hilbert vom Wissenschaftszentrum NRW. Sein Thema lautete »Gesundheit - Gestern Last, morgen Motor für Wachstum und Beschäftigung. Trends und Perspektiven in NRW und OWL«.
Letzte Referentin des Stiftungstages war Heike Schönfeld. Die Dezernentin für Stiftungsaufsicht bei der Bezirksregierung Detmold ging in ihrem Vortag auf das Stiftungsnetzwerk OWL ein und machte dabei das Motto des seit Ende 2005 agierenden »Kompetenzkreises Stiftungen Ostwestfalen-Lippe« deutlich: »Voneinander wissen, miteinander sprechen, voneinander lernen, gute Ideen fördern«. Über den Kontakt der Stiftungen in der Region könne die Effektivität der Arbeit gesteigert werden.
Etwa 150 kirchliche und allgemeine Stiftungen betreiben und fördern in der Region OWL heilpädagogische Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, Krankenpflege, Altenpflege oder Hospize.

Artikel vom 12.03.2007