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»Wir müssen mehr kämpfen«

Weltfrauentag-Aktion im Rathaus sprach vielen Besucherinnen Mut zu

Werther (mapu). Die Medien vermeldeten es am Weltfrauentag einhellig: Auch im Jahr 2007 haben Frauen in vielen Bereichen längst keine Gleichberechtigung mit Männern erlangt. Doch jammern hilft nicht: »Wir müssen die Ärmel hochkrempeln«, gaben die Damen vom »GründerinnenTreffpunkt« den Besuchern im Rathaus gestern mit auf den Weg.
Zusammen mit 19 anderen Organisationen, Institutionen und Vereinen präsentierte sich der »GründerinnenTreffpunkt« gestern im Rathaus, wo an zahlreichen Ständen im Rahmen der FrauenKulturWochen Informationen rund um die Welt der Frau zu finden waren. Da Frauen besonders in der Berufswelt nicht selten mit Benachteiligungen zu kämpfen haben, erfreuten sich gerade die »Gründerinnen« großer Beliebtheit. Der im September 2005 gegründete und mittlerweile zehn Mitglieder zählende Verein versteht sich als Anlaufstelle für Frauen, die den Schritt in die Selbständigkeit wagen wollen, jedoch noch zaudern.
»Es stimmt, dass vielen Frauen dazu der Mut fehlt, weil sie Nachteile gegenüber Männern fürchten. Und tatsächlich muss man als Dame mehr kämpfen«, erklärte Marion Richter, die es wie ihre Kolleginnen wagte, eine kleine Firma zu gründen. »Frauen brauchen einfach Durchhaltevermögen, dann setzen sie sich durch. Denn im Gegensatz zu Männern planen wir unsere Vorhaben meistens etwas bedachter.« Der »GründerinnenTreffpunkt« im Haus Werther ist ein Anlaufpunkt für Frauen, um Fragen zur Firmengründung und -führung zu klären.
Ein wichtiger Punkt für berufstätige Mütter ist hingegen die Kinderbetreuung während der Arbeitszeit. Im ersten Rathausstock präsentierten die Grundschulen Mühlenstraße und Langenheide ihre Konzepte der Randstunde und Offenen Ganztagsgrundschule. Den im Sommer 2006 an der Mühlenstraße eingeführten Ganztagsbetrieb würden inzwischen 30 Schüler nutzen. »Für die Erwerbstätigkeit der Frau ist solch ein Angebot unabdingbar«, bekräftigte Uta Schaldach von der Grundschule Mühlenstraße.
Da Frauen auch traditionell die Pflege erkrankter Angehöriger zugeschoben würde, informierte Jenny von Borstel von der Bürgerinformation Gesundheit und Selbsthilfekontaktstelle im Kreis Gütersloh (BIGS) intensiv zu diesem Thema. Auch bei eigener Krankheit, Sucht oder psychosozialen Problemen gebe es für Frauen zahlreiche Hilfestellungen, berichtete Jenny von Borstel: »Wir haben im Kreis 230 Selbsthilfegruppen.«
Der Landfrauenverband Werther stellte dagegen das neue, kreisweit geltende Motto der Organisation vor: »Frauen mit Biss - Appetit auf Neues.« Landfrau Birgitta Wulfmeyer meinte dazu: »Der Slogan steht für Zeitgeist und Pepp - wie wir Frauen.«

Artikel vom 09.03.2007