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Inspiriert von
Kunstwerken

Schüler-Szenen zu Pakulla-Bildern

Paderborn (WV). Was entstehen kann, wenn man gemeinsam Ideen entwickelt, wurde in der Finissage zur Ausstellung der phantasievollen Bilder Hyazinth Pakullas in der Friedrich-von-Spee-Gesamtschule überdeutlich.
Vor vollem Haus präsentierten rund 100 Schülerinnen und Schüler dem Künstler ihre vielseitigen Darbietungen und luden ein zu einer assoziationsreichen Reise durch die surrealen Bilderwelten Pakullas.
Drei Jahrgangsgruppen des Faches »Darstellen und Gestalten« prägten den Abend: Zunächst begannen die jüngsten Teilnehmer des 6. Jahrgangs mit einer verträumten Inszenierung eines »Der Tanz der Natur« genannten Stückes, der viele in den Bildern Pakullas wiederkehrende Elemente in sich vereinte und die lyrische Stimmung der nächtlichen Landschaften einzufangen wusste.
Die Beiträge des 7. Jahrgangs führten die staunenden Besucher mit ihrer Performance »Unterm Mikroskop« in die Welt der Mikroben und Kleinstlebewesen. Zu komplexen Tango-Rhythmen bewegten sich 40 Schüler in stetigem Wechsel zwischen Chaos und Ordnung pendelnd zwischen Individueller Choreografie und konstruktivem Gruppenaufbau auf der Bühne, die diesmal nichts anderes als der von einer jungen Wissenschaftlerin am Mikroskop begutachtete Objektträger mit schwirrenden Amöben und sich wandelnden Zellstrukturen war.
Den Abschluss bildeten die Darbietungen der Neuntklässler, die passend zu einer Reihe von Bildentwürfen Pakullas eine Folge von Szenen unter dem Titel »Wie alles begann - und was sich daraus ergab« entwickelt hatten: Ausgehend vom biblischen Sündenfall wird die verlockende Schlange gezeigt, die den roten Apfel hinter dem Rücken des Mannes langsam erhoben verführerisch der Eva präsentiert und die paradiesisch-friedvollen Zustände in einem Moment in sich zusammenstürzen lässt. Im Verlauf zeigte sich in den weiteren pantomimischen Szenen, was sich für den Menschen aus diesem Verlust ergibt: Die Alltäglichkeiten des Neides und der sinnlosen Machtausübung, der ständigen und oft ergebnislosen Suche nach Liebe, Arbeit und Aufmerksamkeit wurden originell in beeindruckende Tanzperformances umgesetzt.
Zwischen diese drei großen Theaterbeiträge gestreut waren technische Umsetzungen der Bilder Pakullas durch die Fächer »Videotechnik« und »Kunst und Computer«, die assoziationsreiche Bilderspiele in Form von Filmcollagen und Animationen brachten. Hier verstand es insbesondere der Jahrgang 10 mit dem Titel »Träumen in Powerpoint«, dem trockenen Präsentationsprogramm völlig neue Seiten abzugewinnen und träumerisch-phantastische Trickfilme vorzuführen.

Artikel vom 09.03.2007