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»Komm, jetzt gehen
wir ins Kino . . .«

Rahden gratuliert den Betreibern zur Eröffnung

Von Elke Bösch (Text) und Michael Nichau (Fotos)
Rahden (WB). Ein volles Haus und viel Erfolg wünschte Bürgermeister Bernd Hachmann gestern den Betreibern Matthias Stephan und Rodica Luca. Anlass war ein langersehntes Ereignis: Die Eröffnung des Kinocenters Rahden.
Matthias Stephan und Bernd Hachmann freuen sich auf gute Zusammenarbeit.

Und wenn der Ansturm so groß bleibt wie gestern Nachmittag, als Matthias Stephan die Türen zum Filmtheater an der Weher Straße aufschloss, dann kann eigentlich nichts mehr passieren. Gerade noch hatten die Reinigungskräfte den letzten Schmutz beseitigt und räumten die Putzeimer weg, als schon die ersten Besucher durch die Scheiben blickten. In großer Zahl strömten Jung und Alt punkt 14 Uhr in den Komplex, um sich selbst ein Bild vom Innenleben des modernen Lichtspielhauses zu machen. Drinnen wurde, wer wollte, mit leckeren Cocktails und Sekt verwöhnt. Die Gäste waren sich jedenfalls einig. »Toll, schön, einfach super«, lauteten viele Kommentare. »Schön, dass wir endlich wieder ein Kino haben und natürlich gehen wir hier hin.«
Eine Meinung, die auch in den Grußworten die entscheidende Rolle spielten. Die Redner machten aus der Freude über diese Eröffnung keinen Hehl. »Seit Jahrzehnten wünschen wir uns wieder ein Kino in Rahden. Jetzt können wir an die alte Kinotradition mit damals zwei Filmtheatern anknüpfen«, sagte Hachmann. Das Stadtoberhaupt warf einen Blick zurück: »1930 wurde das erste Kino - das Lichtspieltheater Rahden - am Alten Markt 1 eröffnet. 1953 kam das Rex-Kino am Alten Markt 10 mit 407 Sitzplätzen dazu. Seit Ende 1973 gab es dann kein Kino mehr in Rahden.« Hachmann erinnerte auch an die jüngere Vergangenheit: »Bereits 1999 wurden die ersten Baupläne für ein Kino - damals allerdings an einem anderen Standort - vom Architekten Werner Fortriede im Bauausschuss vorgestellt und beraten. Es dauerte dann aber noch bis zum 15. Juli 2004, bis der Rat für den jetzigen Standort einen Aufstellungsbeschluss für die Änderung des Bebauungsplanes fasste. Am 30. Juni 2005 konnte es endlich losgehen. Dank der zupackenden Art von Fortriede gelang es, Investoren für den Neubau zu finden. Ihnen danke ich ganz herzlich«, betonte Hachmann. Aber auch dank des großartigen Einsatzes der beiden Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Friedrich Tinnemeier und Dieter Drunagel, heiße es ab sofort wieder: »Komm wir gehen ins Kino.«
Herzlich gratulierte Landrat Wilhelm Krömer den Betreibern Matthias Stephan und Rodica Luca. »Das ist kein Zauberstreich von Harry Potter oder eine Fantasie aus der Traumfabrik Hollywood, nein, Rahden hat wirklich ein neues Kino und das auch noch in einem sehr attraktiven Gebäude«, lobte Krömer die Arbeit des Architekten.
Für Krömer war auch der Zeitpunkt der Einweihung des neuesten Kinos in Deutschland ideal gewählt. »Schließlich haben wir gerade einen Oskar gewonnen.« Seine Hochachtung galt aber auch der Stadt Rahden, die dieses Projekt zügig realisiert habe. »Ins Kino geht man nicht nur allein, um einen Film zu sehen, sondern, um mit 200 Menschen zu lachen, zu weinen und zu fühlen.«
André Kleinoth gratulierte im Namen des Gewerbebundes. Er bezeichnete sich als bekennenden Cineasten, der sich der Faszination nicht entziehen könne. Fest glaube er an den Erfolg und an die Stärkung der Innenstadt. Peter Durnio griff zum Mikrofon, um für die Werbegemeinschaft Glück zu wünschen. »Rahden hat jetzt ein Kino. Der heutige Tag ist ein ganz besonderer.«

Artikel vom 09.03.2007