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Seine Lieder berühren die Herzen

Gottesdienst im Paul-Gerhardt-Haus zum Jubiläum des Dichters

Altgemeinde Espelkamp/Rahden (WB). Am 12. März jährt sich zum 400. Mal der Geburtstag von Paul-Gerhardt. Gemeinden und Kirchen, die seinen Namen tragen, rüsten sich überall in Deutschland zu diesem Jubiläum.

In der Kirchengemeinde Rahden beginnt es mit einem Gottesdienst am Sonntag, 11. März, um 10 Uhr im Paul-Gerhardt-Haus in Alt-Espelkamp, der von der Kantorei Rahden unter Leitung von Urte Dankmann, mitgestaltet wird. Die Predigt hält Pfarrer Werner Milstein. Zu hören sind Lieder von Paul Gerhardt und die Gemeinde ist eingeladen, mit einzustimmen.
»Neben Martin Luther ist Paul Gerhardt der wichtigste Dichter unseres Gesangbuches. Er hat die Zeit des Dreißigjährigen Krieges erlebt und erlitten, ihn trafen schwere persönliche Schicksalsschläge, mit dem Großen Kurfürsten befand er sich in einer zermürbenden Auseinandersetzung über sein Amt und auch seine letzte Gemeinde in dem beschaulichen Lübben hat es ihm nicht gerade leicht gemacht«, schildert Pfarrer Milstein das Leben des Dichters.
»Seine Lieder erzählen vom Leid und von der Not, aber sie weisen dabei stets über sich hinaus. Die Texte Paul Gerhardts werden von einer unerschütterlichen Zuversicht in das gnädige Wirken des Schöpfergottes getragen, die auch das Leben des Dichters gehalten hat. Das gibt seinem Werk eine Bedeutung, die immer wieder Grenzen überschritten hat. Das Lieblingslied des reformierten Kurfürsten, der sich so schwer mit dem lutherischen Seelsorger tat, stammt von Paul Gerhardt«, berichtet Pfarrer Werner Milstein weiter.
»Seine Texte finden sich ebenso selbstverständlich im Gotteslob wie im evangelischen Gesangbuch. Selbst die Jahrhunderte haben ihnen nichts anhaben können, nichts haben sie von ihrer Frische und ihrer Tiefe verloren. Gerhardts Lieder sind ein unerschöpflicher Schatz. Sie sind Begleiter durch das Jahr und durch das Leben«, weiß Milstein.
Am Freitag, 16. März, ab 19.30 Uhr spricht der Theologe, Kirchenmusiker und Kirchenhistoriker, Dr. Christian Bunners aus Berlin, unter dem Titel »Alles Ding hat seine Zeit« über die Wirkungsgeschichte des Dichters.

Artikel vom 09.03.2007