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Glamour-Girls
boxen sich durch

Steckbrief: Hesselteichs Handballfrauen

Versmold-Hesselteich (mb). Mit dem vorzeitigen Aufstieg in die Landesliga haben die Handball-Frauen der Spvg. Hesselteich für den bisher größten Erfolg in der Vereinsgeschichte des kleinen HSV gesorgt und zugleich ein ganzes Handball-Dorf in Feierlaune versetzt. Im Gespräch mit Westfalen-Blatt-Mitarbeiter Marcel Bohnensteffen stellt Spielführerin Jana Klekamp die frischgebackenen »Glamour-Girls« vor.

Sarah Hirsch, die Stimmungskanone (Rechter Rückraum): »Unsere mit Abstand größte Spielerin plagt sich seit Wochen mit einer hartnäckigen Hüftverletzung herum, beißt aber immer auf die Zähne. Sowohl auf als auch abseits des Feldes ist sie unsere Stimmungskanone: Immer gut gelaunt und für jeden Spaß zu haben.«
Melanie Großekathöfer, das Mädchen für alles (Torfrau): »Mela war während der Saison ein Riesenrückhalt im Tor und hat ganz erheblichen Anteil am Aufstieg. Leider blieb ihr im entscheidenden Brackwede-Spiel wegen einer Verletzung nur die Zuschauerrolle. Kümmert sich stets um jeden persönlich, unser Mädchen für alles.«
Kerstin Schröder, die Mutterfigur (Rückraum Mitte): »Als erfahrener Haudegen der Kopf der Mannschaft, der sagt, wo es langgeht - zur Not auch mal etwas lauter. Ihren Mitspielerinnen hat Kerstin etwas voraus: Sie ist nämlich schon Mutter. Erst kürzlich hat sie Olschay, einen kleinen türkischen Pflegejungen, in ihre Obhut genommen.«
Jasmin Mittendorf, die verbale Boxerin (Rückraum Mitte/Linksaußen): »Die Kleinste und Flinkeste in unseren Reihen lässt sich nie unterkriegen, sondern boxt sich immer durch - häufig auch verbal. Das muss wohl an ihrer Mitgliedschaft in der Oesterweger Landjugend liegen.«
Katrin Flottmann, die Goalgetterin (Rückraum links): »Unsere Haupttorschützin, ohne die der Aufstieg nicht möglich gewesen wäre. Trotz Angebote höherklassiger Vereine hat sie auch für die nächste Saison zugesagt. Wegen einer Operation ist Katrin bald für längere Zeit außer Gefecht gesetzt und wird schmerzlich vermisst werden. Privat fehlt sie auf keiner Party.«
Nadine Sewiemöller, der Chancentod (Kreis): »In der Mannschaft ist es ein offenes Geheimnis, dass Sewie eine Gegenspielerin braucht, um ein Tor zu erzielen. Frei vor mausert sie sich oft zum Chancentod, verleiht unserer Abwehr aber enorme Stabilität.«
Jaqueline Howe, die Schuldige (Linksaußen): »Jaquie ist ein richtiges Hesselteicher Urgestein, spielt von klein auf im Verein. Privat hat sie zu allem ein Spruch auf Lager. Innerhalb der Mannschaft bekommt sie öfter einen auf den Deckel: Der Spruch >Jaquie ist schuld< ist schon legendär, darüber muss sie sogar selber schon lachen.«
Victoria Flügge, die Trainertochter (Rechtsaußen): »Hat die schwere Last zu tragen, dass ihr Vater gleichzeitig ihr Trainer ist. Diese familiäre Zwickmühle entlädt sich beim Training durchaus schon einmal in einem verbalen Wortgefecht. Anschließend wird das Kriegsbeil aber ebenso schnell wieder begraben.«
Cornelia Skurk, der Routinier (Rückraum Links): »Eine der wenigen Alten in unseren Reihen, die unseren gelegentlichen jugendlichen Leichtsinn ausgleichen. Hört am Ende der Saison leider auf.«
Julia Tewes, das Küken (Rückraum Mitte): »Die Einzige, die noch keine 18 ist, wird deshalb auch Küken gerufen. Muss wegen diverser Wehwehchen häufiger mit dem Training aussetzen, bevor sie an Spieltagen Wunderheilungen erlebt. Auf Partys und anderen außersportlichen Veranstaltungen stiehlt sie anderen Gästen durch ihr Top-Outfit regelmäßig die Show.«
Maike Plogmann, die Nervenraubende (Torfrau): »Unsere zweite Keeperin ist eher ein ruhiger Vertreter, sagt aber deutlich ihre Meinung zu dem, was ihr nicht gefällt. Abgesehen von leichten Schwächen gegen Außenspielerinnen kann sie den Gegnern mit Glanzparaden schon mal den letzten Nerv rauben.
Sandra Rühenholl, das Konditionswunder (Rückraum Rechts): »Wohnt beruflich bedingt in Frankfurt, nimmt immer einen Riesen-Reisestress auf sich, um an Wochenenden bei ihrer Familie und beim Handball zu sein. Konditionell eindeutig die Stärkste, geht regelmäßig joggen.«
Josephine Röper, die Ausgeflippteste (Kreis): »Macht während des Trainings die schrägsten Sachen. Es kommt öfter vor, dass Phine zwischen den Übungen eine Tanzeinlage einschiebt, wenn ihr danach ist. Auch sonst die Ausgeflippteste von allen, aber ganz wichtig für die mannschaftliche Geschlossenheit.«
Jana Klekamp, das Vorbild (Rechtsaußen): »Es ist immer schwer, sich selber zu charakterisieren. Unsere Trainer sagen zwar, ich sei ein Vorbild fürs gesamte Team, das kann ich aber irgendwie überhaupt nicht nachvollziehen.«
Heinz-Jürgen Flügge, der Taktiker (Trainer): »Wird von uns nur Heinzi gerufen. Führt Buch über alles, zeigt uns anhand einer Taktiktafel immer haargenau unsere Schwachstellen auf. Als gewiefter Taktiker ergänzt er sich hervorragend mit Flotscher.«
Andreas Flottmann, der Kumpeltyp (Trainer): »Trainiert genau wie Heinzi seine eigene Tochter. Privat ein absoluter Kumpeltyp, besonders, wenn es ans Feiern geht. Als Trainer wird er aber schon mal ungemütlich, besonders wenn die Trainingsbeteiligung schwankt. Will wie jeder im Team noch unbedingt Meister werden.«

Artikel vom 08.03.2007