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Unternehmer sprechen
über Bürokratieabbau

140 Gäste beim Mittelstandstreffen in Salzkotten

Salzkotten (WV). Mehr als 140 Unternehmer aus der Region nahmen am Unternehmertreffen des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) in Salzkotten teil. Gastgeber war die »Konrad Rump Oberflächentechnik«.

Das Thema des Abends lautete »Bürokratieabbau«. BVMW-Kreisgeschäftsführer Franz-Friedrich Schröter und Hausherr Konrad Rump stimmten die Zuhörer darauf ein. Der ehemalige Salzkottener Bürgermeister hat sogar schon den NRW-Ministerpräsidenten Rüttgers eingeschaltet, weil er sich über den unverhältnismäßig hohen Verwaltungsaufwand ärgerte. Doch der konnte nur bedauern: Die gesetzlichen Vorgaben zu der Erhebung kämen aus Berlin, da könne er leider auch nichts machen.
Wie man Verwaltung vernünftiger organisieren kann, weiß der Bielefelder Rechtsanwalt Jochen Zülka. Er gehört zu den Vordenkern des Bürokratieabbaus, der vor einigen Jahren in den Niederlanden startete. Unsere Nachbarn nahmen sich zu Anfang des Jahrtausends vor, die durch staatliche Bürokratie verursachten Kosten um 25 Prozent zu verringern und so jährlich 20 Milliarden Euro zu sparen. Fristgerecht haben sie es heute geschafft.
Doch dieses gute Beispiel, das in Dänemark, Großbritannien, Schweden und Österreich Schule machte, habe in Deutschland wenig bewirkt, erläuterte Zülka. Erst vor wenigen Tagen habe die Bundesregierung den Bürokratieabbau auf 2011 verschoben und die Teilziele nach unten reduziert. Das Schlimmste aber: Die Analyse der Ist-Situation werde als Aufgabe dem Bundesstatistikamt übertragen - einem der Hautverursacher der Statistikplage. Diese Vorgehensweise entspreche dem viel zitierten Bock, der zum Gärtner wird.
Salzkottens Bürgermeister Michael Dreier will dagegen ein Zeichen setzen und die Verwaltungsabläufe weiter straffen. Vieles sei schon geschehen, meinte er und verwies dabei auf das Wirken seines Vorgängers Konrad Rump. Die gezielte und gute Wirtschaftsförderung habe Salzkotten zu einer schnell wachsenden Gemeinde gemacht, sagte Dreier, die Förderung des Mittelstands werde ein Hauptziel der kommunalen Politik bleiben. Nur so könne Salzkotten der wichtigsten Aufgabe, nämlich Arbeitsplätze zu schaffen, weiterhin erfolgreich gerecht werden.

Artikel vom 09.03.2007