06.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Opfer zwingt
Täter zur Flucht

18-Jährige wehrt sich gegen Trio

Kirchlengern (uko). Drei junge Männer aus dem Raum Hannover werden sich in Kürze wegen der versuchten Vergewaltigung eines Mädchens vor einem Schöffengericht des Amtsgerichts Herford verantworten müssen. Die Täter sollen die perfide Tat verabredet und geplant haben.

Marvin D. (18), Daniel C. (18) und Steven S. (21) hatten im September 2006 einige Tage auf dem Campingplatz in Vlotho an der Weser verbringen wollen. Dafür stand ihnen der Wohnwagen einer Verwandten zur Verfügung. Am 28. September hatten sie dort zusammen gesessen und nach dem Genuss von Alkohol beschlossen, nun ein Vergewaltigungsopfer zu suchen. Dazu waren sie im Auto des ältesten der Freunde losgefahren. Um die Tat zu verwirklichen, hatten sie sich mit Strumpfmasken samt Sehschlitzen, mit Klebeband zum Fesseln, mit Kabelbinder und Einweghandschuhen versorgt.
Ziellos seien die Hannoveraner durch den Kreis Herford gefahren, als sie um 20.45 Uhr in Kirchlengern-Häver die 18-jährige Katharina S. (Name des Opfers geändert) sahen. Die junge Frau ging gerade an einer Tannenschonung entlang, als die beiden 18-Jährigen versuchten, die junge Frau zu überwältigen. Der Komplize wartete im Auto darauf, dass seine Freunde das Opfer in den Wagen zerren würden.
Katharina S. wehrte sich jedoch heftig, sie schrie nach Leibeskräften, so dass die Angreifer von ihr abließen. Die 18-Jährigen sprangen ins Auto und flüchteten. Die Frau war sofort nach Haus gegangen und hatte von dort die Polizei alarmiert. Im Zuge der Nahbereichsfahndung war der Wagen des Trios, ein Peugeot 206, noch in Kirchlengern an der Elsestraße aufgefallen und durchsucht worden. Dabei hatten Polizeibeamte die Masken, die Fesselutensilien und die Handschuhe sicher gestellt.
C., D. und S., die bis zum 7. November 2006 in Untersuchungshaft saßen, gestanden schließlich die Absicht, das Opfer zu vergewaltigen. Allerdings schoben sie die Initiative den jeweiligen Komplizen zu.
Alle drei jungen Männer haben keine Vorstrafen. Staatsanwältin Ute Beckmann hat den Fall zur Verhandlung an das Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Herford gegeben.

Artikel vom 06.03.2007