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Glücklich sein
als Gärtner

40 Zuhörer beim Kamingespräch

Werther (kw). Welcher Gartentyp bin ich? Wer diese und weitere interessante Informationen rund um den Garten haben wollte, war beim Kamingespräch am Montagnachmittag im Haus Tiefenstraße richtig.

»Vor der neuen Gartensaison: Es grünt so grün. Gartenkultur in Deutschland mit Tipps und Trends für Praktiker« war das Thema, zu dem Helmut Lütkemeyer, Gartenarchitekt aus Isselhorst, eingeladen worden war. Etwa 40 Zuhörer hatten sich zu der Veranstaltung eingefunden, die von Erhard Kindermann moderiert wurde.
Helmut Lütkemeyer hat über mehrere Jahrzehnte einen Gartenbetrieb geleitet. Sein Sohn Roland ist heute Vorsitzender der Genossenschaft »Die Gärtner von Eden«, zu der 65 Betriebe aus Deutschland, der Schweiz und Österreich gehören. Sie hatte Bilder für den Vortrag zur Verfügung gestellt.
Zunächst widmete Lütkemeyer sich in seinem Vortrag jedoch der Entwicklung der Gartenkultur in Deutschland. »Hierfür ist auch die Geschichte des englischen und französischen Gartens wichtig«, erläutert er den etwa 40 Zuhörern. Nach den Renaissance- und den Barockgärten wandte er sich den Landschaftsgärten zu. Nach weiteren historischen Einblicken erklärte Lütkemeyer die heutigen Trends. »Die Grünflächenplanung ist im Sinne der Nachhaltigkeit wichtig«, erläuterte er.
Danach teilte Lütkemeyer vier Typen ein: Gärten für Designfreunde, für Genießer, für Ästheten und für Naturmenschen. Zu allen zeigte er Bilder von stilvoll gestalteten Gärten.
Die Gärten der Designfreunde zeichnen sich durch klare Linien und edle Formen aus. »Heute ist vor allem Wasser im Garten in, gestaltet zum Beispiel als Saunateich«, weiß Lütkemeyer.
Üppiges Wachstum und opulente Fülle charakterisieren den Garten für Genießer. »Dieser Garten ist unkompliziert aber dennoch repräsentativ«, erklärte der Garten-Fachmann. Hierzu zeigte er unter anderem einen Bauerngarten nach historischen Vorbild. Die Ästheten unter den Gartenfreunden mögen intime Räume und sensible Formen. Hier demonstrierte Lütkemeyer, wie man auch auf kleinster Fläche gestalten kann. Naturmenschen mögen die naturnahe Gestaltung und organische Formen. Diese Gärten sind erdverbunden und idyllisch gestaltet.
Bevor Helmut Lütkemeyer am Ende seines Vortrags den Gartenfreuden noch Tipps gab, nannte er ihnen ein chinesisches Sprichwort: »Wer einen Tag lang glücklich sein will, möge sich betrinken. Wer ein Jahr lang glücklich sein will, möge sich als Mann eine Frau suchen. Wer ein ganzes Leben lang glücklich sein will, werde Gärtner.«

Artikel vom 06.03.2007