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Dankesbrief von
David Bowie

Alter Weggefährte blickt zurück

Lübbecke (ko). Während das »Blue Mojo« seinen zweiten Geburtstag feierte, gastierte dort nachträglich zum 60. Geburtstag von David Bowie die Bowie-Cover-Band »Starmen«. Dem großen Rock- und Popstar zu Ehren hatte sich in der Lübbecker Disco auch der Gehlenbecker Eduard Meyer, einer seiner Weggefährten, eingefunden.

Der 63-Jährige war Toningenieur in den Berliner Hansa-Tonstudios, dort, wo die ganz großen Stars sich die Klinke in die Hand gaben. Insgesamt 28 Jahre lang war Eduard Meyer derjenige, der mit dazu beitrug, dass sich die Musiker auf Tonband verewigten. Er sorgte vom Regieraum aus für den richtigen Ton, verlegte aber auch Kabel, baute Notenständer auf und spielte einmal sogar Cello.
Als Erster hielt der Lübbecker die Bänder in der Hand, die später nicht selten Silber, Gold und Platin wert waren. »Ich war damals in den Berliner Hansa-Studios derjenige, der am besten Englisch sprach«, erinnerte sich Eduard Meyer gerne an die alten Zeiten zurück.
Toningenieur, das war sein Traumberuf. Eduard Meyer hat noch heute ein Gästebuch, in dem sich die Musiker gerne verewigten und das er hütet wie einen Schatz. Sogar ein altes Mehrspuren-Tonband mit Bowies Stimme hat Meyer noch. Auch zahlreiche Ordner, gefüllt mit Dokumenten, Zeitungsartikeln und Noten, zeigen den Werdegang der Stars, die Meyer betreute.
Viele Freundschaften ergaben sich - so wie die mit David Bowie. Der Star, der ebenfalls in Berlin wohnte, sich bei seiner Arbeit nicht reinreden ließ, allenfalls beraten, war sogar einige Male zu Besuch bei Eduard Meyer. »Bei Kaffee und Keksen war das Studio Nebensache«, erzählt er. »An seinem 30. Geburtstag war ich bei ihm«, fügt der Tonmeister hinzu. Er freute sich jetzt sehr über das ehrliche Dankeschön von David Bowie, das dieser aus New York nach Edu Meyers Video-Glückwunsch zum 60. Geburtstag nach Gehlenbeck schickte.
Weitere Stars, die Eduard Meyer in den Berliner Hansa-Studios als Toningenieur betreut hat, sind unter anderem Iggy Pop, Nena, Achim Reichel, Roland Kaiser, Udo Jürgens, The Rattles, Ute Lemper und Matthias Reim. Aus der zweiten und dritten Reihe hat Edu Meyer unter anderem auch Depeche Mode und »Die Ärzte« erlebt.

Artikel vom 06.03.2007