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Kinder malen wie Hundertwasser

Sonderausstellung von 13 Künstlern erstmals in der oberen Etage des Steinheimer Möbelmuseums

Steinheim (nf). Hunderte von Beuteln verströmen den Geruch nach Tee. Aus Metallskulpturen plätschert Wasser. Der Klaang eines Glockenspiels ist zu hören. Eine rotierende Glaskugel liefert Lichteffekte und eine Kuhhaut aus echtem Fell kann gestreichelt werden -Êin Steinheim ist derzeit eine ungewöhnliche Ausstellung zu sehen.

In der oberen (noch nicht ausgebauten) Etage des Steinheimer Möbelmuseums wurde am vergangegenen Sonntag die spannende und von der »Jungen Kultur« Steinheim ins Leben gerufene Ausstellung »Kunst mit allen Sinnen« eröffnet, die einen Einblick in Gefühlswelten zulässt.
»Wir wollen damit alle Sinne des Menschen ansprechen - vom Hören über das Sehen, vom Riechen bis zum Fühlen«, erklärte Markus Waldhoff, der selbst als Akteur beteiligt ist, im Namen der Jungen Kultur .
Insgesamt 13 Künstler konnten für die Ausstellung gewonnen werden, deren Inhalte sich regelrecht entdecken lassen. Die Ausstellung sollte vor Jahren schon einmal im Rathaus stattfinden, was aber an den Räumlichkeiten scheiterte. Auch dieses Mal wurde lange gesucht, fündig wurde man schließlich in der zweiten Etage des Möbelmuseums.
»Hier kann sich diese Art von Kunst so richtig entfalten, weil auf den nüchternen Flächen nichts von den Kunstgegenständen ablenkt und dadurch der Blick und die Konzentration auf das Wesentliche möglich wird«, sagte Vorstandsmitglied Marita Kaufmann zu einem Konzept, bei dem man seinen Gefühlen gegenüber Kunst freien Lauf lassen könne. Gerade für Kinder und Jugendliche sei die Ausstellung wie geschaffen, nicht nur weil es einen Tisch mit leckeren Konfekt gibt, das getestet werden kann. Auch unter einen an einer dünnen Schnur befestigten Stein kann man sich legen und fühlen, was man in dieser Lage empfinden kann. Allerdings hat die Detmolder Künstlerin Sabine Scheuß diesen Stein nur aus Pappmaschee angefertigt. »Kunst macht auf diese Weise wirklich Spaß, weil man sich mit ihr auseinandersetzen kann, sie anfassen und dadurch einfach begreifen kann«, geht Marita Kaufmann im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT näher auf die Botschaft ein, die von der Ausstellung ausgeht, die den Besuchern in den kommenden vier Wochen zugänglich ist.
Sie bleibt bis zum 1. April geöffnet -Êjeweils mittwochs und sonntags in der Zeit von 15 bis 18 Uhr.

Artikel vom 06.03.2007