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Lehrer lernen Arbeit bei
Hettich hautnah kennen

Technische Ausbildung bei Praktikum im Mittelpunkt

Kirchlengern (ak). Bereits zur Frühstückspause hatte Frank Schüler seinen ersten Muskelkater im Arm. Der Lehrer der Erich-Kästner-Gesamtschule leistet noch bis Mittwoch ein dreitägiges Praktikum bei der Firma Hettich.

Es ist schon 29 Jahre her, als Frank Schüler das letzte Mal in einem Betrieb arbeitete. Damals verdiente er als Student in den Semesterferien etwas Geld. In den vergangenen Jahren unterrichtete der Pädagoge an der Erich-Kästner-Gesamtschule. Dort ist er unter anderem für die Berufswahlvorbereitung zuständig.
»Wir arbeiten schon lange mit der Firma Hettich sehr gut zusammen«, erzählt der Pädagoge. Die Schule organisiert Firmenbesichtigungen und Schülerpraktika. Das »Lehrerpraktikum« soll weitere Einblicke ermöglichen.
Im Hettich-Stammsitz Kirchlengern sind derzeit 43 Jugendliche in einer technischen Ausbildung. »Wir übernehmen alle, die Willens sind und die Leistung erbringen«, sagt Ausbildungsleiter Heinz-Hermann Schmidt.
Hettich braucht ständig qualifizierte Facharbeiter und bildet viele junge Leute aus. Rund 250 Bewerbungen jährlich erhält der Möbelzulieferer für seine technischen Lehrstellen im Kreis Herford. Allerdings stammen von den Bewerbungen nur rund 50 aus der Region. Viele andere kommen unter anderem aus Niedersachsen, Ostdeutschland und sogar Hamburg.
»Wir würden sehr gerne noch mehr Leute aus dem Kreis Herford einstellen«, erzählt Hettich-Servicebereichsleiter Hans Riepe. Deswegen hat das Unternehmen mehrere Schulen angeschrieben, um für eine technische Ausbildung zu werben. »In dieser Woche kommen die Briefe bei den Schulen an«, sagt Riepe.
Das Praktikum von Frank Schüler war schon länger geplant. Jetzt ergab sich die Gelegenheit. Der Pädagoge begann in der Ausbildungswerksatt. Hier hieß es für ihn: feilen, feilen, feilen. »Ganz schön anstrengend, wenn man das nicht gewohnt ist«, so Frank Schüler.
Das Feilen gehört zum Standardprogramm der Ausbildung. Doch es ist nur ein Teil des umfangreichen Lehrinhalts. Viele Produktionsanlagen entwirft Hettich selbst. Deshalb ist bei den Mitarbeitern ein großes Wissen und Können gefordert. Frank Schüler will von seinen Erfahrungen in der Gesamtschule berichten. Ungeschickt habe sich der Lehrer nicht angestellt, meint Heinz-Hermann Schmidt. »Ich hätte ihn gerne noch länger«, so die Zwischenbilanz des Ausbildungsleiters.

Artikel vom 06.03.2007