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Götterfunken auf der Mundharmonika

Dieter Kropp gilt als einer der besten Blues-Harp-Spieler - Workshop an der Volkshochschule

Von Sarah Niemeier
(Text und Fotos)
Löhne (LZ). Töne, wie ein flehentliches Weinen begleiten dunkle Gitarrenklänge und geben dem Blues die düstere Stimmung. Diese Töne einer Mundharmonika zu entlocken, war für die Teilnehmer vor dem Blues-Harp-Workshop der Volkshochschule undenkbar. Nachher war das dank Dieter Kropp kein Problem mehr.

Für einige der sechs Teilnehmer war der Workshop das Ende vieler vorgeblicher Versuche, sich das Spielen selbst bei zu bringen. So wie für Karl Erk, der das Seminar von seinen Töchtern geschenkt bekam: »Ich wollte schon als Kind Mundharmonika spielen.« Im Besitz des Instruments war Karl Erk schon länger - nur beim selbstständigen Üben fehlten ihm Erfolgserlebnisse. Das sei nun anders geworden. »Hier im Kurs habe ich Tipps und Tricks bekommen, auf die ich allein gar nicht gekommen wäre.« Ähnlich positiv reagierte Bernd Begemann: »Zu Beginn war das Finden einzelner Töne ein großes Problem. Jetzt weiß ich, wie ich den Mund formen muss.«
Nicht nur das Einzeltonspiel, sondern auch die richtige Haltung des Instruments und die Erzeugung verschiedener Töne, durch Hineinblasen und Herausziehen von Luft in die Mundharmonika, vermittelte Kursleiter Dieter Kropp. »Es ist nicht notwendig, Noten lesen zu können«, sagte der international bekannte Blues-Harmonika-Spieler. Vereinfachte Notenschemata kennzeichnen nämlich, welche Töne zu spielen sind. Mit Hilfe dieser Tabulatoren war nach zwei Stunden sogar Beethovens Neunte kein Problem mehr für die Musiker, und »Freude schöner Götterfunke« hallte durch die Räumlichkeiten des Stadtteilzentrums Raps.
Dieter Kropp war stets aufmerksam: »Gut so - aber den Mund mehr öffnen, um die Luft besser zu transportieren«, half er Tore Körner. Angetrieben von solch positiver Kritik erlernten die Teilnehmer nachmittags schwierigere Elemente, wie das Blues-typische Ziehen der Töne und »Banding«, bei dem Töne erklingen, die eigentlich nicht auf dem Instrument sind.
Das Fazit für den Workshop fiel positiv aus. »Ich nehme eine Menge neues Wissen mit - Üben muss ich jetzt selbst«, sagte Bernd Begemann. Weil das in der Gruppe aber so viel besser geht, dachten die Teilnehmer bereits am Samstag über weitere Treffen nach. »So können wir uns gegenseitig unterstützen und später auch zweistimmig spielen«, meinte Karl Erk.

Artikel vom 06.03.2007