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GABI kritisiert Verzögerungstaktik

Windvorranggebiete freigeben

Delbrück (WV). In der Sitzung des Umwelt-, Bau- und Planungsausschusses am Donnerstag, 8. März, steht die Verlängerung der Veränderungssperre für den Windpark Westenholz ein weiteres Mal auf der Tagesordnung. Vor dem Hintergrund der Debatte um den sich abzeichnenden Klimawandel beantragt die GABI die Aufhebung der Veränderungssperren in Westenholz und in Ostenland.

Der Klimawandel, einseitige Abhängigkeiten von Energieimporten aus Russland und dem Nahen Osten und nicht zuletzt hohe Energiekosten - Themen, die zur Zeit in aller Munde sind. Dabei geht es um eine sichere, ökologisch vertretbare und für den Verbraucher bezahlbare Energieversorgung. Eine besondere Bedeutung kommt der Energieerzeugung zu. Einigkeit herrscht in der Diskussion über den Energiemix aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse. So strebt die NRW-Landeregierung bis zum Jahr 2020 an, dass etwa 30 Prozent der Energie, die in diesem Land verbraucht wird, durch den beschriebenen Energiemix erzeugt wird. »Ein ehrgeiziges Ziel«, meint GABI-Ratsherr Hubert Kniesburges, »bedenkt man, dass heute lediglich drei Prozent der Energie in Nordrhein-Westfalen durch erneuerbare Energien erzeugt werden.« Bei den Kritikern - im Delbrücker Land gerade an der Windenergie - solle die Sorge um den Klimawandel auch zu einem neuen Nachdenken führen. Dabei komme die technische Weiterentwicklung zu Hilfe. Sie entkräfte eine der größten Befürchtungen, Windräder »verspargeln die Landschaft«. Die Anlage neuester Bauart sind 500 mal so leistungsstark wie Vorgängermodelle. Hubert Kniesburges sagt: »Um wirtschaftlich Strom zu produzieren, reichen wenige Anlagen aus.«
Die Frage, wie ist der Klimawandel zu schaffen, dürfe nicht am Delbrücker Stadtrat vorbeigehen, meint die GABI. »Noch glänzt die CDU-Mehrheitsfraktion gemeinsam mit der FDP eher durch Verzögerungstaktiken«, so Hubert Kniesburges. Eine Förderung der Windenergie als einen wesentlichen Bestandteil im angestrebten Energiemix ist derzeit noch nicht erkennbar.
Die Windvorranggebiete in Westenholz und Ostenland würden ohne Unterbrechung mit Veränderungssperren überzogen. Die Begründungen, die herhalten müssen, ließen sich allesamt im normalen Baugenehmigungsverfahren klären. Hubert Kniesburges ist überzeugt: »Ziel dieser Strategie ist einzig und allein Zeitgewinn. Und die Zeit ist knapp!«

Artikel vom 06.03.2007