05.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Riese« Gök und Langenberger Zwerge

Schwarz Weiß Marienfeld für GWL beim 5:0 eine Nummer zu groß - Jetzt droht der freie Fall

Von Christian Bröder
(Text und Fotos)
Marienfeld (WB). Während Fußball-Bezirksligist Schwarz Weiß Marienfeld gestern mit 5:0 (1:0) ein Schützenfest feiern konnte, droht Gegner Grün Weiß Langenberg der freie Fall in die Abstiegszone. Für Frank Kirschbaum wurde das Staffel 2-Derby zum Debakel.

»Ich packe jetzt nur noch meine Tasche und sage am besten gar nichts mehr«, diktiert »Kirsche« den Journalisten nach dem Spiel in ihre Notizblöcke und lässt sich auf dem Weg zur Kabine von seiner Ehefrau Kirsten trösten. Was ist passiert?
Schon früh gerät GWL auf die Verliererstraße: Ein Distanzschuss von Jakob Erdmann landet auf der Latte, den Abpraller verwertet Marienfelds Libero Yuhannes Gök zum 1:0 (4.). Der Aramäer macht seinem Spitznamen »Riese« an diesem Nachmittag alle Ehre und trumpft groß auf: In der Abwehr ein ruhender Pol, beim Spiel nach vorne mit Regisseur-Qualitäten. »Riese« erzielt zwei Treffer selber, bereitet ein Tor vor, trifft zudem noch zweimal das Gebälk und macht aus Langenbergern ziemlich bedröppelte Zwerge.
»Zwergenaufstand« dann kurz vor der Pause: Langenbergs Daniel Südhaus liefert sich ein hartes Tackling mit seinem Gegenspieler. Beide gehen zu Boden, doch der zuvor schon verwarnte Südhaus sieht Gelb-Rot (37.). Wütende Proteste von Trainer Kirschbaum helfen nichts: »Ein totaler Witz! Unser Spieler ist doch selber gefoult worden. Das sind irreguläre Bedingungen.« Darauf kontert SWM-Trainer Thomas Ostermann später: »Das war bestimmt nicht entscheidend. Langenberg kann froh sein, nicht zehn Gegentore bekommen zu haben. Die haben doch heute ihr Waterloo erlebt.«
Fürwahr: Im zweiten Durchgang hat der Gastgeber Chancen im Minutentakt, lässt das runde Leder nach Belieben durch die eigenen Reihen laufen. Nach Daniel Kampraths schnellem 2:0 (47.), lässt der starke Malte Ulferts den GWL-Torwart Sebastian Marx per 20-Meter-Heber ganz schön alt aussehen. Dann steigt »Riese« Gök in die Luft, köpft zum 4:0 (71.) ein. Viktor Schneipel nutzt bei seinem 18-Meter-Flachschuss ein weiterer Marx-Patzer zum verdienten 5:0 (79.). Dem halben Dutzend steht bei Göks Distanzschuss (83.) die Latte im Weg.
Thomas Ostermann freut sich am Ende über neue Marienfelder Tugenden (»Kampf, Aggressivität und Teamgeist«), während Frank Kirschbaum nach vorne blickt: »Am nächsten Sonntag kommt Kusenbaum. Das wird ein Sechs-Punkte-Spiel!«
SW Marienfeld: Neukötter - Gök - Wagner, Keller - Haarmann, Liermann (79. Reiker), Kamprath, Erdmann (85. Hunt) - Schneipel - Ulferts (81. Wietki), Wiens.
GW Langenberg: Marx - Schlüter - Kleinelümern, Brinkhaus (54. Laumeier) - Otterpohl, Südhaus, Hanigk, Groß (81. Eichhorn), Madecki - Mackenbrock (56. Saygili), Demir.
Tore: 1:0 Gök (4.), 2:0 Kamprath (47.), 3:0 Ulferts (66.), 4:0 Gök (71.), 5:0 Schneipel (79.).
SR: Naif Ekinci (Kreis Bielefeld).
Platzverweis: Südhaus (37./GW Langenberg), wegen Unsportlichkeit.
Zuschauer: 160.

Artikel vom 05.03.2007