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Ausflug in die Welt der Gourmets

Erste Wein- und Genussmesse in der Stadthalle - Riesling ist für Neueinsteiger ideal

Gütersloh (cu). Feinschmecker und Genießer kamen am Wochenende in der Stadthalle voll auf ihre Kosten. Insgesamt 17 Aussteller führten die Besucher der ersten Gütersloher Wein- und Genussmesse in die Welt der Gourmets ein.

Trotz des Namens wollte Organisator Markus Drees der Veranstaltung ihren üblichen Messecharakter nehmen, indem er mehr auf eine Kombination aus Gemütlichkeit und Weinfest setzte. So konnten die Gäste nicht nur den Rebensaft probieren, sondern ihn gleich zusammen mit Flammkuchen und Brezeln verzehren. 1000 bis 2000 Besucher sollten auf diese Art und Weise am Wochenende angelockt werden.
Neben den zehn Winzern auf der Messe erwies sich auch Drees als ausgezeichneter Weinkenner: »Der Trend geht heutzutage immer mehr zu Rot- und trockenen Wein«, erklärte der Veranstalter gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Aber auch Barrique-Weine, die mindestens neun Monate im Eichenfass lagern müssen, träfen immer mehr den Geschmack der Leute. Für alle Gäste, die auf der Messe erste Erfahrungen zum Thema Wein sammeln wollten, hatte er einen ganz besonderen Tipp auf Lager: »Jeder sollte bei der Probe offen und ehrlich zu sich selber sein«, erläuterte Drees. »Nur so kann man herausfinden, was einem schmeckt. In diesem Bereich sollte der Interessierte dann weitere Weine probieren, um die für ihn passende Sorte zu finden.«
Richard Weiler, Winzer aus Lorch am Rhein, wurde sogar noch etwas konkreter - er empfahl Neulingen zum Beispiel einen klassischen Riesling. »Dieser Wein hat eine gehobene Qualität, so dass man ihn ungesehen kaufen kann«, erklärte Weiler sein Erzeugnis. Gerade für den jungen Verbraucher seien dies die idealen Weine. Besonders stolz war Weiler auch auf seinen Spätburgunder, den er aus Trauben vom berühmten Assmannshäuser Höllenberg keltert. »Der im Boden vorhandene Phyllit-Schiefer gibt den Weinen von dort einen besonders warmen und samtigen Geschmack«, erläuterte Weiler, der auch seine Tochter, die Weinprinzessin Carolin I., mitgebracht hatte.
Den richtigen Käse zum Wein hatte Heidrun Gräber von der schleswig-holsteinischen Käsestraße im Angebot. An ihrem Stand verkaufte sie Bio- und Demeterprodukte, die auf kleinen Höfen im Norden der Republik produziert und anschließend von ihr speziell gelagert werden. »Mein Käse ist handgefertigt und muss 6 bis 30 Monate reifen«, erklärte sie. »So unterscheiden sich die Produkte natürlich erheblich von denen im Supermarkt, da sie wie Pralinen sind und nicht als Verzehrkäse dienen sollen.«
Käse wie der mit Bockshornklee haben rund 30 Prozent Fett und werden als Beilage zu einem guten Wein gegessen. »Trotzdem machen meine Erzeugnisse alle schlank«, erklärte die Ausstellerin mit einem verschmitzten Lächeln. Im ersten Stock konnten die Besucher noch einen besonderen Stand finden. Dort boten Katja Zerban und Wolfgang Schwarz selbst gemachte Marmeladen aus nicht ganz alltäglichen Zutaten an. »Wilde Rosenblätter, Löwenzahn, Veilchen oder Esskastanien - aus jedem dieser Pflanzen kann man eine eigene Marmeladen-Sorte herstellen«, erzählte Zerban den verblüfften Besuchern.

Artikel vom 05.03.2007