Herford (man). Die Zeit der Rechtfertigung ist lange vorbei. Als Helga Sieckmann vor Jahrzehnten mit ihren Blumenbildern begann, hatte sie oft das Gefühl, ihre Arbeit begründen zu müssen. Welche Bedeutung haben Blumen auf Leinwänden, wenn in anderen Teilen der Welt Kriege geführt werden? Die Mindenerin Helga Sieckmann kennt die Vorbehalte, doch sie ging ihren Weg weiter - und zwar mit wachsendem Selbstbewusstsein: Zu sehen sind die großformatigen Ergebnisse des Weges voller Blumenblüten im Elsbachhaus. Die Ausstellung unter dem Titel »Blatt für Blatt« wird am heutigen Samstag um 15 Uhr eröffnet. Herrlich gelb oder rot leuchten die überdimensionierten Blüten, ziehen auch den Blick des Betrachters auf sich, der sonst in der Kunst nicht unbedingt das Blumige sucht. Angefangen hat Helga Sieckmann mit kleineren Formaten - die Entwicklung zu mehr Leinwand-Größe korrespondiert mit ihrem gestiegenen Selbstbewusstsein: »Ich empfinde das als Befreiung, ich traue mich etwas.« Außerdem: Helga Sieckmann, Mitglied der Künstlergruppe »Regenbogen«, besteht nicht nur aus Blumenbildern. Zu ihrem Spektrum gehören auch Collagen, Objektbemalungen und malerische Wanderungen in die Welt der Abstraktion. Dass sich die Künstlerin den Herfordern von ihrer leuchtenden Seite zeigt, hängt mit der Jahreszeit zusammen. Das Gelb der Blumen stimmt auf den Frühling ein - Wellness auf der Leinwand. Sieckmann weiß um die Wirkung. Sie sagt: »Meine Bilder sind Hingucker. Das haben mir schon viele Leute bestätigt.« Die Austellung ist bis zum 1. April zu sehen.
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