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Erstes Girokonto bleibt kostenlos

Bilanz 2006 der Kreissparkasse Wiedenbrück - in allen Bereichen zugelegt

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Plus, plus, plus - mal ehrlich, hat jemand etwas anderes erwartet von der Jahresbilanz 2006 der Kreissparkasse Wiedenbrück? Erneuter Anstieg der Bilanzsumme (1,2 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro), »lebhaftes Kreditgeschäft« (1,1 Prozent auf 836 Millionen Euro), Auslandsgeschäft plus 37 Prozent (317 Millionen Euro), 2,2 Prozent Plus beim Einlagengeschäft (auf 875 Millionen Euro) - das vom Vorstand um Johannes Hüser vorgelegte Zahlenwerk beeindruckte einmal mehr.

Freilich wird in aller westfälischer Zurückhaltung nicht über das Geschäftsergebnis (vereinfacht gesagt das, was unterm Strich rauskommt) gesprochen, zumindest werden keine Zahlen bekanntgegeben. »Überdurchschnittliches Ergebnis vor und nach Bewertung«, heißt es. Oder die Eigenkapitalquote: Sie liege weiter über der (von der Bundesanstalt für Kreditwesen vorgegebenen) Mindestquote von acht Prozent. Die Risikolage im Kreditgeschäft: unterdurchschnittlich. Alles in allem also ausgesprochen beruhigende Aussagen über die Kreissparkasse, »die sich als Marktführer in einem heftigen Preis- und Verdrängungswettbewerb behaupten konnte« (Hüser).
Die Bilanz alleine, so der Vorstandsvorsitzende, sei nicht aussagefähig, was den Geschäftserfolg eines Kreditinstitutes betreffe. Das nicht bilanzwirksame Bauspar-, Wertpapier- und Versicherungsgeschäft (macht immerhin 20 Prozent des Ergebnisses der Kreissparkasse aus) darf hier nicht außen vor gelassen werden. Und in diesen Bereichen seien 2006 drastische Zuwächse erzielt worden: Das Bausparvolumen stieg um 7,4 Prozent auf 42 Millionen Euro, das Versicherungsgeschäft um 211 Prozent auf 12,3 Millionen Euro »bewertetes Beitragsvolumen«, das Wertpapiergeschäft legte um sieben Prozent auf 270 Millionen Euro zu.
Apropos Versicherungen: Die Lebensversicherung, so Vorstandsmitglied Werner Twent, »lebt weiter, trotz Steuerveränderungen«. Auch Riester/Rürup-Rente zögen jetzt stark an - »ein elementarer Baustein in der Rentenversorgung«, sagen die Banker.
Die Kreissparkasse (354 Mitarbeiter) bietet weiterhin jedem Kunden ein kostenloses Girokonto - und »genießt damit im Sparkassenverbund ein Alleinstellungsmerkmal«.
Das Bankinstitut versteht sich nach wie vor »als Finanzdienstleister für Jedermann und als Partner des Mittelstandes«, man bleibe mit den (15) Geschäftsstellen in der Fläche vertreten. Die Ausbildungsquote liegt mit 9,6 Prozent weiterhin über dem Durchschnitt.
Kreissparkasse beziehungsweise die inzwischen mit einem Kapital von 2,8 Millionen Euro ausgestattete Stiftung haben im vergangenen Jahr 658 000 Euro an Gemeinwohl-Projekte (Kultur, Soziales, Sport) geleitet. Aber auch dem Umwelt- und Naturschutz gilt die Aufmerksamkeit. In den kommenden fünf Jahren wird das Projekt »Laubfrosch und Steinkauz« (zwei gefährdete Tierarten dieser Region) mit jeweils 10 000 Euro gefördert.
Und der Betrugsfall mit dem Leiter der Geschäftsstelle Verl im vergangenen Jahr? 1,35 Millionen Euro hat der Skandal das Kreditinstitut gekostet. »Wir haben uns kräftig geschüttelt und tief durchgeatmet. Es tat betriebswirtschaftlich weh, stellte aber letztlich kein Problem für uns dar,« sagte Johannes Hüser.

Artikel vom 03.03.2007