03.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Martin Werner Littfinski gilt Dank

Evangelischer Geistlicher führte 35 Jahre den Gefangenen-Fürsorge-Verein

Hövelhof-Staumühle (kro). »Niemanden und nichts aufgeben«: Unter dieses Lebensmotto hat der evangelische Geistliche Martin Werner Littfinski insgesamt 35 Jahre lang auch seinen beispielhaften Einsatz als Vorsitzender des Gefangenen-Fürsorge-Vereins Hövelhof-Staumühle gestellt. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Saal der Verwaltung der Justizvollzugsanstalt (JVA) Hövelhof nahm der Anstaltspfarrer in Ruhestand jetzt Abschied von diesem Ehrenamt.

Dabei sahen Wegbegleiter und Freunde des gebürtigen Wuppertalers noch einmal dankbar auf dessen zahlreiche Verdienste zurück.
Ausdrücklich freute sich JVA-Leiter Jürgen Lipki, zu diesem Anlass auch den Paderborner Landgerichtspräsidenten Dr. Volker Brüggemann, den leitenden Oberstaatsanwalt Wolfgang Specht und den heimischen Bürgermeister Michael Berens begrüßen zu dürfen. In seiner anschließenden Laudatio umriss Lipki zunächst einige Unzulänglichkeiten im Vollzug zu Anfang der Siebziger Jahre, um vor diesem Hintergrund den hohen Stellenwert der Initiativen von Pfarrer Littfinski herauszustellen.
Der evangelische Seelsorger, dessen persönliches Engagement 1987 auch mit dem Kronenkreuz in Gold des Diakonischen Werkes ausgezeichnet wurde, sei nicht bloß Begründer und Chef des Gefangenen-Fürsorge-Vereins gewesen. Er habe viele Dinge auch selbst in die Hand genommen, so Lipki. Als eindrucksvolles Beispiel nannte er den Betrieb der Cafeteria im Begegnungszentrum, dessen Herrichtung und jugendgerechte Gestaltung überhaupt von ganz besonderer Bedeutung für die Einrichtung gewesen sei.
Nicht minder wichtig erachtete der Anstaltsleiter die finanzielle Hilfe des Vereins zum Ausbau der Bastelwerkstatt in eine Ausbildungsstätte für Arbeitstherapie. Dass es sein Vorgänger stets gut verstanden habe, neue Geldquellen zu erschließen, bestätigte auch der neue Vorstand, Günter Krüssmann. Der Oberstaatsanwalt a.D. hatte die Leitung des Gefangenen-Fürsorge-Vereins bei der Mitgliederversammlung im Dezember 2006 übernommen und reichte Littfinski nun die Urkunde zu seiner damals spontanen Ernennung zum Ehrenvorsitzenden nach.
Als bemerkenswerte Charaktereigenschaften bescheinigte Krüssmann dem Pfarrer, der ihm alle übrig gebliebenen Überweisungsträger überließ, die Dynamik eines Eichhörnchens und die Streitbarkeit eines Reformators Martin Luther. Als weiterer Lobredner trat noch Landrat Manfred Müller ans Mikrofon, um dem 75-jährigen scheidenden Ehrenamtlichen seinen Dank und Respekt entgegenzubringen. In Martin Werner Littfinskis Engagement für Menschen, die in der Gesellschaft wenig Ansehen genießen, fand der Paderborner Verwaltungschef klar dessen christliche Grundüberzeugung verdeutlicht.

Artikel vom 03.03.2007